Zufriedenheit mit dem Gesundheitswesen ist deutlich gesunken

(verpd) Wie eine Studie verdeutlicht, war die Zufriedenheit bei den gesetzlich Krankenversicherten mit der Versorgung durch das Gesundheitswesen in den ersten zwei Coronajahren 2020 und 2021 am höchsten. Letztes Jahr ist diese jedoch deutlich gesunken. Viele sind zudem der Ansicht, dass eine gute medizinische Versorgung nur durch eine Zuzahlung aus der eigenen Tasche oder eine private Vorsorge möglich ist oder künftig sein wird.

Seit mehr als 20 Jahren erstellt ein Krankenversicherer eine jährliche Studie zum Thema Gesundheitswesen in Deutschland. Für die zuletzt veröffentlichte wurden 2022 knapp 1.360 Erwachsene vom Meinungsforschungs-Institut Kantar Deutschland GmbH im Auftrag des Studienherausgebers telefonisch befragt.

Neben der Zufriedenheit mit den Leistungen in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ging es bei der repräsentativen Umfrage auch um die Akzeptanz der Bürger rund um die digitalen Angebote wie elektronische Patientenaktie, Gesundheits-Apps und Fitnesstracker.

Mehrheit rechnet mit Zusatzkosten für eine gute Versorgung

Eine Erkenntnis der Umfrage: 78 Prozent waren der Meinung, dass man als gesetzlich Krankenversicherter für eine gute medizinische Versorgung bereits jetzt oder auch künftig einiges aus der eigenen Tasche zahlen muss. Das heißt, die Leistungen, die die gesetzlichen Krankenkassen als Träger der GKV übernehmen, reichen dazu alleine nicht aus.

Mehr als sieben von zehn Umfrageteilnehmern sind der Meinung, dass aus dem gleichen Grund derzeit und auch in Zukunft eine private Vorsorge, zum Beispiel durch eine private Krankenzusatz-Versicherung, notwendig ist, um eine gute Versorgung in Anspruch nehmen zu können.

Höchstwerte der Zufriedenheit wurden nicht mehr erreicht

Die Befragung verdeutlicht aber auch, dass 66 Prozent der gesetzlich Krankenversicherten 2022 mit den Leistungen, die das Gesundheitswesen beziehungsweise die GKV geboten hat, zufrieden waren.

Allerdings lag dieser Wert 2020 und 2021 noch bei 78 Prozent – dem bisherigen Höchstwert seit der ersten Befragung im Jahr 2001.

Damit ist die Zufriedenheit letztes Jahr deutlich auf den niedrigsten Stand seit 2012 abgesunken. Noch niedriger war der Wert jedoch von 2001 bis 2009 und 2011. Die geringste Zufriedenheit gab es 2005, damals waren nur 49 Prozent der gesetzlich Krankenversicherten mit den Leistungen des Gesundheitswesens zufrieden.

Digitale Unterstützung wird immer mehr akzeptiert

Immer mehr digitale Anwendungen zur Gesundheitsvorsorge, aber auch zur Unterstützung bei der medizinischen Versorgung stehen den Patienten mittlerweile zur Verfügung. Und deren Akzeptanz steigt.

So gaben 41 Prozent der Befragten an, dass sie sich auch per Video-Sprechstunde statt in der Praxis vor Ort von einem Arzt beraten lassen würden. Im Jahr 2019 waren es nur 31 Prozent. Zudem nutzen aktuell 25 Prozent der Umfrageteilnehmer einen Fitnesstracker regelmäßig oder hin und wieder, vor drei Jahren waren es nur 15 Prozent.

Gegenüber den Gesundheits-Apps, wie beispielsweise einer App, die den Blutzucker eines an Diabetes Erkrankten ständig protokolliert, haben sich die Einstellungen der Befragten nur zum Teil verändert.

Mehr als jeder Zweite war bei der aktuellen Umfrage wie auch vor drei Jahren der Ansicht, dass die Apps im Ernstfall frühzeitige Gegenmaßnahmen erlauben und so negative Folgen verhindern können. Allerdings glauben vier von zehn Befragten aktuell, dass eine solche Anwendung einen ständig an ein vorhandenes Leiden erinnert. 2019 war noch weniger als jeder Dritte dieser Meinung.

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