Wo Urlauber 2020 die meisten Verkehrsunfälle hatten

(verpd) Im vergangenen Jahr haben deutsche Autofahrer Corona-bedingt über 40 Prozent weniger Unfälle aus den Nachbarländern gemeldet als im Jahr zuvor. Die meisten der 21.000 Fälle ereigneten sich in den Niederlanden.

Bei einem Kfz-Unfall im Ausland kann man telefonisch oder online beim Zentralruf der Autoversicherer die notwendigen Kontaktdaten der gegnerischen Versicherung erfragen, um Schadenersatzansprüche geltend zu machen. Betrieben wird der Zentralruf von der GDV Dienstleistungs-GmbH (GDV DL).

Nach einer aktuellen Datenauswertung ist nach Angaben des GDV DL die Zahl der beim Zentralruf aus dem Ausland gemeldeten Unfälle von Fahrzeugen mit deutschen und solchen mit ausländischem Kennzeichen im vergangenen Jahr deutlich gesunken. 2020 wurden rund 21.029 derartige Unfälle gemeldet, das waren über 40 Prozent beziehungsweise 14.200 Unfälle weniger als 2019.

Niederlande vor Frankreich und Italien

In den drei Jahren zuvor hatte die Anzahl der gemeldeten Unfälle jeweils bei um die 35.000 gelegen. Von 2013 bis 2017 waren Jahr für Jahr Anstiege zu beobachten. Der Zuwachs in diesem Zeitraum summiert sich auf annähernd ein Drittel. Besonders unfallträchtig sind den Angaben zufolge die Sommerreisemonate. So entfiel auch im vergangenen Jahr rund die Hälfte der gemeldeten Unfälle auf die Monate Juni bis September. Allein im August waren es 3.680 Zusammenstöße, im September immerhin noch 3.044.

Neuer Spitzenreiter sind die Niederlande, von wo aus im vergangenen Jahr mit fast 3.200 Crashs mehr als jeder siebte Unfall gemeldet wurde. Dahinter folgen Frankreich mit fast 3.000 und Italien mit annähernd 2.900 angezeigten Zusammenstößen. Der GDV-DL-Geschäftsführer Dr. Jens Bartenwerfer führt die Abwärtsbewegung auf „den massiven, pandemiebedingten Rückgang von Autoreisen deutscher Urlauber ins europäische Ausland“ zurück. Vor diesem Hintergrund sei ein Vergleich mit dem Jahr 2019, für das keine Zahlen vorgelegt wurden, wenig aussagekräftig.

Die GDV-DL teilte in diesem Zusammenhang mit, dass ein leichter Trend zu kürzeren Urlaubsfahrten zu erkennen sei. So sei der Anteil der Unfälle mit Autofahrern aus unseren direkten Nachbarländern Niederlande, Belgien, Luxemburg, Frankreich, Österreich, Schweiz, Tschechien, Polen und Dänemark binnen Jahresfrist von 61,49 auf 64,19 Prozent gestiegen.

Hilfe bei Auslandsunfällen

Die GDV-DL empfiehlt bei einer Auslandsreise mit dem eigenen Kfz einen Europäischen Unfallbericht mitzuführen. Das europaweit einheitlich aufgebaute Formular erleichtert nämlich die Aufnahme eines Unfallschadens auch über Sprachbarrieren hinweg. Das Formular kann online beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) heruntergeladen oder als gedruckte Version beim GDV oder beim Kfz-Versicherer bestellt werden.

Die gedruckte Version enthält Ausfüllhilfen in elf Sprachen (Englisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Polnisch, Portugiesisch, Spanisch, Tschechisch, Türkisch, Ungarisch und Russisch). Auch die Nummer des Zentralrufs der Autoversicherer sollte notiert oder im Mobiltelefon gespeichert werden. Der Zentralruf ist aus dem europäischen Ausland montags bis freitags von 8.00 bis 20.00 Uhr unter 0049 40 300330300 zu erreichen.

Weitere Tipps, was man bei einer Fahrt ins Ausland dabei haben sollte und worauf bei einem Unfall in einem EU-Land zu achten ist, enthält der Ratgeber „Unfall im EU-Ausland“ des Zentrums für Europäischen Verbraucherschutz e.V. (EVZ). Generelle Informationen, was bei einem Verkehrsunfall zu tun ist und welcher Versicherungsschutz bei Auslandsreisen hilfreich ist, verdeutlicht die herunterladbare Broschüre „Versicherungen für Kraftfahrzeuge“ des GDV.

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