(verpd) Auch letztes Jahr ereigneten sich wie in den Vorjahren die meisten Verkehrsunfälle mit Personenschäden innerorts. Die Anzahl der Personen, die bei solch schweren Unfällen versterben ist jedoch außerorts am höchsten. Dies belegen Daten des Statistische Bundesamtes.
In 2022 wurden nach zuvor zwei coronabedingt rückläufigen Jahren wieder mehr Straßenverkehrsunfälle in Deutschland registriert. Insgesamt gab es letztes Jahr über 2,4 Millionen Unfälle und damit vier Prozent mehr als im Vorjahr. Deutlich nach oben, nämlich um 11,8 Prozent, ging es bei den Verkehrsunfällen mit Verletzten oder Getöteten.
Konkret wurden fast 289.700 solcher schweren Unfälle registriert, wie die Daten des Statistischen Bundesamtes belegen. Aus ergänzendem Statistikmaterial geht hervor, dass sich in den letzten zehn Jahren jeweils rund sieben von zehn Unfälle mit Personenschaden innerhalb von Ortschaften ereigneten. Allerdings wurden dort weniger als ein Drittel aller Verkehrstoten registriert.
Auch 2022 geschahen knapp 70,2 Prozent der schweren Unfälle innerorts und 29,8 Prozent außerorts. Von allen Personen, die letztes Jahr bei Verkehrsunfällen ums Leben kamen, starben dagegen 31,6 Prozent innerhalb einer Ortschaft oder Stadt und 68,4 Prozent außerorts, zum Beispiel auf Land-, Bundes- oder Kreisstraßen und auf Autobahnen.
Im Detail geschah weniger als jeder vierte Personenschadenunfall (23,7 Prozent) auf Außerortsstraßen wie Landstraßen, aber ohne Autobahnen. Allerdings sind bei diesen Außerortunfällen (ohne Autobahnen) 57,1 Prozent aller Verkehrstoten zu beklagen.
Etwa jeder neunte Getötete, nämlich 11,2 Prozent, geht auf das Konto von Autobahnunfällen. Auf den Autobahnen gab es allerdings nur 6,1 Prozent aller Unfälle mit Personenschaden.
Nach früheren Erläuterungen des Statistischen Bundesamts wird an dieser unterschiedlichen Verteilung von Unfällen und Getöteten „deutlich, dass die Unfälle auf den Außerortsstraßen unter anderem wegen der höheren Fahrgeschwindigkeiten schlimmere Folgen hatten“.
Auf den Straßen außerorts gibt es dagegen im Vergleich zu Autobahnen zudem keine bauliche Trennung zum Gegenverkehr, oft schlechte Überholmöglichkeiten, Kreuzungen oder Hindernisse wie Bäume neben der Fahrbahn. Dies alles sind Faktoren, die das Unfallrisiko und die Gefahr, bei einem Unfall verletzt oder getötet zu werden, ebenfalls erhöhen.
Innerorts sind dagegen viel mehr Personen zu Fuß oder mit dem Zweirad unterwegs und damit alles Verkehrsteilnehmer, die bei einem Unfall ein deutlich höheres Verletzungsrisiko haben als die Insassen eines Fahrzeugs.