Wie Corona die Todesfallzahlen beeinflusst

(verpd) Die Corona-Pandemie hat nach Erkenntnissen des Statistischen Bundesamtes zu einer deutlichen Übersterblichkeit in Deutschland geführt. Im Schnitt waren die an Covid-19 Verstorbenen 82,2 Jahre alt und hatten vielfältige Vorerkrankungen wie etwa Herzkrankheiten, Demenz, Niereninsuffizienz und Diabetes mellitus. Mehr als jeder fünfte der insgesamt allein im Jahr 2020 rund 176.000 ins Krankenhaus eingelieferten Corona-Patienten musste intensivmedizinisch behandelt werden

Sowohl für die isolierte Betrachtung des Kalenderjahres 2020 als auch für die ersten zwölf Monate seit Beginn der Corona-Pandemie von März 2020 bis Februar 2021 hat sich eine erhöhte Sterblichkeit gezeigt. Dies teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) vor Kurzem mit.

Übersterblichkeit wegen Corona

Insgesamt starben 2020 rund 985.600 Personen in Deutschland und damit fünf Prozent beziehungsweise circa 46.000 Menschen mehr als 2019. „Alleine aufgrund der Alterung der Bevölkerung wäre nur ein Anstieg der Sterbefallzahlen um etwa zwei Prozent oder etwa 20.000 Fälle zu erwarten gewesen“, betont die Destatis.

Innerhalb zwölf Monaten seit Beginn der Pandemie, nämlich von März 2020 bis Februar 2021 starben sogar 7,5 Prozent beziehungsweise fast 71.000 Menschen mehr als in den zwölf Monaten vor der Pandemie. Die Statistiker halten weiter fest: „Die Covid-19-Todesfälle führten in allen vier Corona-Wellen zu einer Übersterblichkeit in Deutschland. Der Anstieg der Sterbefallzahlen ist nicht allein durch die Alterung der Bevölkerung erklärbar.“

Durchschnittsalter der an Covid-19 Verstorbenen: 82,2 Jahre

Weitere Erkenntnisse aus der Statistik: Im Jahr 2020 verloren 47.860 wegen oder mit Covid-19 ihr Leben. Im Detail starben davon 39.758 Menschen an Covid-19 als Grundleiden und 8.102 Menschen mit Covid-19 als Begleiterkrankung. Das heißt, bei allen Coronatoten war in 83 Prozent der Fälle Covid-19 die Haupttodesursache und bei den restlichen 17 Prozent trug Covid-19 als Begleiterkrankung zum Tod bei.

Laut Destatis waren 70 Prozent der an Covid-19 als Grundleiden verstorbenen Personen 80 Jahre oder älter. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass 30 Prozent jünger waren. Das Durchschnittsalter der Betroffenen gaben die Statistiker mit 82,2 Jahren an. Bei den Männern waren es 80,0 Jahre, bei den Frauen 84,7 Jahre. Insgesamt fielen etwas mehr weibliche als männliche Personen der Pandemie zum Opfer (47,3 zu 52,7 Prozent). Den Angaben zufolge zählten vor allem in jüngeren Altersgruppen besonders viele Männer zu den Covid-19-Toten.

Die häufigsten Vorerkrankungen der Betroffenen

Die Statistiker analysierten auch die Vorerkrankungen der Betroffenen. Nach Aussage von Destatis hatten bei den im Jahr 2020 an Covid-19 als Grundleiden meist ältere verstorbene Personen „vielfältige Vorerkrankungen“.

Oftmals waren das Herzkrankheiten wie Bluthochdruck (Hypertonie) mit 21 Prozent der Fälle und Vorhofflimmern oder Vorhofflattern mit zehn Prozent der Fälle. Bei jedem fünften an Covid-19 Verstorbenen lag eine Demenz vor und jeweils 16 Prozent litten als Vorerkrankung an Niereninsuffizienz oder Diabetes mellitus.

Etwa 21.400 Corona-Patienten mussten künstlich beatmet werden

Wie die Destatis weiter mitteilte, wurden allein in 2020 etwa 176.000 Patientinnen und Patienten mit oder wegen Covid-19 stationär in den deutschen Krankenhäusern behandelt. Über ein Fünftel davon (knapp 37.000 Personen) musste intensivmedizinisch versorgt werden. Weit über die Hälfte der Intensivpatienten – laut den Statistikern waren das rund 21.400 Personen – musste künstlich beatmet werden. Die durchschnittliche Behandlungszeit betrug knapp elf Tage.

Wissenschaftliche Fakten rund um Corona, zum Beispiel, wie man sich vor Corona schützt, Informationen rund um die Corona-Schutzimpfung, wer zur Risikogruppe zählt und welche Symptome auf eine Infektion hinweisen, enthalten folgende Webportale: www.bundesregierung.de der Bundesregierung, www.zusammengegencorona.de des Bundesministeriums für Gesundheit, www.infektionsschutz.de von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und der Webauftritt des Robert Koch-Instituts (RKI).

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