Urlaubsreisen mit dem Pkw: Im Ausland kracht es wieder häufiger

(verpd) Auch wenn letztes und vorletztes Jahr noch deutlich weniger deutsche Einwohner mit dem Pkw ins Ausland verreist sind als vor Beginn der Coronakrise, ist die Zahl der entsprechenden Reiseunfälle in 2021 gegenüber 2020 leicht gestiegen. Geändert haben sich auch die Länder, in denen die meisten Verkehrsunfälle mit Beteiligung eines in Deutschland gemeldeten Autos passiert sind.

Der coronabedingt reduzierte Reiseverkehr sorgte 2021 zwar erneut für verhältnismäßig niedrige Unfallzahlen. Dennoch ereigneten sich wieder mehr Karambolagen im Ausland mit Pkws, die in Deutschland zugelassen waren.

Dies berichtet die GDV Dienstleistungs-GmbH, die den Zentralruf der Autoversicherer betreut. Beim Zentralruf kann man bei einem Kfz-Unfall im Ausland per Telefonanfrage, online oder auch per Smartphone die notwendigen Kontaktdaten der gegnerischen Versicherung erfragen, um Schadenersatzansprüche geltend zu machen.

Insgesamt 23.501 Unfallmeldungen, bezogen auf hierzulande zugelassene Fahrzeuge, die im europäischen Ausland einen Unfall hatten, wurden registriert. Dies entspricht einem Anstieg von rund 11,8 Prozent (21.029 Fälle) im Vergleich zum Vorjahr. In den drei Jahren vor Beginn der Coronakrise, also von 2017 bis 2019, hatte die Anzahl der gemeldeten Unfälle jeweils bei rund 35.000 gelegen.

Neue Unfallspitzenreiter: Italien löst Niederlande ab

Italien (4.199 Unfälle, 17,9 Prozent aller Anfragen) führt die Liste der Reiseländer an, in denen es 2021 am häufigsten krachte. Dahinter folgen Frankreich (3.282 Fälle; 14 Prozent) und die Niederlande (2.699 Fälle; 11,5 Prozent). Eine starke Zunahme verzeichnete Kroatien mit 1.343 Fällen gegenüber 804 in 2020.

Damit änderte sich das Länderranking der gemeldeten Auslandsunfälle mit in Deutschland zugelassenen Pkws. In 2020 waren die Spitzenreiter noch die Niederlande mit knapp 3.200 Unglücken gefolgt von Frankreich mit fast 3.000 und Italien mit rund 2.900 Karambolagen.

In den Monaten Juni bis September gingen 55 Prozent der Anfragen zu ausländischen Kennzeichen und deren Versicherer ein. Spitzenreiter war der August mit 4.505 Fällen, knapp gefolgt vom September mit 4.086 Ereignissen.

Was man für den Fall eines Unfalles mitführen sollte

Wer mit dem eigenen Pkw ins Ausland fährt, sollte laut Experten alle Unterlagen mitführen, die bei einem Unfall eine schnelle Schadenabwicklung ermöglichen.

Dazu gehört unter anderem ein Europäischer Unfallbericht, der beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) heruntergeladen oder als gedruckte Version beim GDV oder beim Kfz-Versicherer bestellt werden kann. Das europaweit einheitlich aufgebaute Formular erleichtert die Unfallaufnahme auch über Sprachbarrieren hinweg, da es in gedruckter Version Ausfüllhilfen in elf Sprachen enthält.

Mitführen sollte man zudem die „Internationale Versicherungskarte für den Kraftverkehr“ (IVK), auch Grüne Karte genannt, die beim eigenen Kfz-Versicherer erhältlich ist. Diese ist zwar in den meisten europäischen Ländern nicht mehr vorgeschrieben, wird aber immer noch in einigen Staaten bei Kontrollen und Unfällen von der Polizei verlangt.

Auch die Nummer des Zentralrufs der Autoversicherer sollte notiert oder im Mobiltelefon gespeichert werden. Der Zentralruf ist aus dem Ausland täglich rund um die Uhr unter 0049 40 300330300 per Telefon oder auch online unter Zentralruf.de/online-anfrage zu erreichen.

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