Urlaub 2024: Die Mehrheit zieht es in die Ferne

(verpd) Eine jährliche Umfrage zeigt, dass die Reiselust wieder deutlich zunimmt. Zwar wollen viele Urlauber, nämlich rund 28 Prozent, innerhalb Deutschlands verreisen, allerdings sind das weniger als vor einem Jahr. Zudem gibt es Veränderungen hinsichtlich der beliebtesten Reiseländer.

Jedes Jahr veröffentlicht die Stiftung für Zukunftsfragen eine Studie, die sich mit dem Reiseverhalten der Bundesbürger befasst. Die aktuelle Studie basiert auf einer repräsentativen Umfrage im Dezember 2023 und im Januar 2024 mit über 3.000 befragten Erwachsenen, durchgeführt vom Meinungsforschungsinstitut Gfk.

Die Befragung zeigt unter anderem, dass nicht nur die Reiselust wieder zunimmt, sondern auch immer mehr Bürger ihren Urlaub im Ausland verbringen möchten.

Aktuell gaben 63 Prozent der Befragten an, dass sie in den nächsten zwölf Monaten eine oder mehrere Urlaubsreisen mit je einer Dauer von mindestens fünf Tagen planen. Letztes Jahr hatten deutlich weniger, nämlich nur 60 Prozent der damaligen Umfrageteilnehmer, entsprechende Urlaubspläne. Zudem sind sich aktuell 18 Prozent der Befragten sicher, dass sie in 2024 nicht verreisen werden. Im Vorjahr lag der Wert mit 20 Prozent noch etwas höher.

Die Mehrheit zieht es ins Ausland

Während 2022 knapp 41 Prozent und 2023 rund 37 Prozent der Reisenden ihren Urlaub in Deutschland verbracht haben, planen dies für 2024 nur 28 Prozent der Reisewilligen. Das heißt, die Bundesbürger zieht es wieder mehr in die Ferne.

Laut Umfrage wollen in diesem Jahr fast 39 Prozent in ein europäisches Land und 16 Prozent in ein Land außerhalb Europas reisen. Knapp 17 Prozent sind noch unentschlossen, wo sie ihren Urlaub verbringen möchten.

Die beliebtesten europäischen Reiseziele für dieses Jahr sind laut Umfrage Spanien (8,4 Prozent), Italien (5,9 Prozent), skandinavische Länder (3,8 Prozent), Türkei (3,5 Prozent), Griechenland (2,8 Prozent), Frankreich (2,3 Prozent), Österreich (1,8 Prozent) und Kroatien (1,7 Prozent).

Das waren 2023 die beliebtesten Reiseziele

Vergleicht man die tatsächlich anvisierten Reiseziele in den Jahren 2022 und 2023, zeigt sich, dass zum einen die bereisten Länder von der Planung teils abweichen und zum anderen, dass Skandinavien die Türkei als Reiseziel überholt hat.

Die am häufigsten bereisten Ziele in Europa waren 2023:

  • Spanien (9,1 Prozent 2023 / 8,2 Prozent 2022),
  • Italien (7,0 Prozent 2023 / 6,5 Prozent 2022),
  • Skandinavien (4,8 Prozent 2023 / 3,9 Prozent 2022),
  • Türkei (4,6 Prozent 2023 / 5,3 Prozent 2022),
  • Österreich (3,2 Prozent 2023 / 2,8 Prozent 2022),
  • Griechenland (2,9 Prozent 2023 / 4,2 Prozent 2022),
  • Benelux-Staaten (2,7 Prozent 2023 / 3,0 Prozent 2022),
  • Kroatien (2,2 Prozent 2023 / 2,6 Prozent 2022),
  • Polen (1,9 Prozent 2023 / 1,5 Prozent 2022) und
  • Frankreich (1,8 Prozent 2023 / 3,0 Prozent 2022).

Bei den beliebtesten Fernreisezielen außerhalb Europas löste letztes Jahr im Vergleich zum Vorjahr Asien (3,5 Prozent 2023 / 2,2 Prozent 2022) die bisherigen Spitzenreiter Nordamerika (2,6 Prozent 2023 / 2,4 Prozent 2022) und Nordafrika (2,3 Prozent 2023 / 2,2 Prozent 2022) ab.

Kostenrisiko bei Krankheit oder Unfall im Ausland

Wer ins Ausland reist, sollte sich vergewissern, dass er auch im Falle eines Unfalles oder einer plötzlich auftretenden Krankheit während der Reise ausreichend abgesichert ist. Anderenfalls können die medizinischen Behandlungskosten teuer werden.

Zwar hat ein gesetzlich Krankenversicherter im Rahmen der Europäischen Krankenversicherungs-Karte (EKVK), die auf der Rückseite der elektronischen Gesundheitskarte zu finden ist, in einigen Ländern einen gewissen Krankenversicherungsschutz.

Doch dieser gilt nur in den 27 Ländern der Europäischen Union (EU) sowie in Island, Liechtenstein, Norwegen, Mazedonien, Montenegro, Serbien, der Schweiz und in Staaten, mit denen ein entsprechendes Abkommen besteht, wie in der Türkei und in Tunesien. Zudem werden hier maximal die Kosten übernommen, die ein gesetzlich krankenversicherter Einwohner des jeweiligen Reiselandes nach den dortigen geltenden Rechtsvorschriften erhalten würde.

Konkret werden von der GKV in diesen Ländern diverse medizinisch notwendige Kosten für Reisende nicht oder nur zum Teil übernommen, das heißt der Betroffene muss die restlichen Kosten selbst bezahlen. In allen anderen Reiseländern und -regionen, wie in Asien, den USA, Kanada, Australien oder Afrika übernimmt die GKV gar keine Kosten.

Richtig abgesichert verreisen

Nähere Einzelheiten, was bei einem Unfall oder einer Erkrankung im Ausland von der GKV übernommen wird, enthalten die Merkblätter zu den verschiedenen Ländern, die im Webportal des GKV-Spitzenverbandes abrufbar sind. Generell werden zum Beispiel die Kosten für einen Krankenrücktransport aus dem Ausland – egal ob EU oder sonstige Länder – nach Deutschland im Rahmen der EKVK nicht übernommen.

Das Kostenrisiko, das man als Reisender hat, wenn man im Ausland krank wird oder verunfallt und eine medizinische Behandlung oder einen Rücktransport benötigt, lässt sich jedoch mit einer privaten Auslandsreisekrankenversicherung, die meist nur wenige Euro kostet, umfassend absichern. In allen Merkblättern zu den verschiedenen Ländern empfiehlt der GKV-Spitzenverband „dringend den Abschluss einer privaten Auslandsreise-Krankenversicherung“.

Einen weitere Reiseversicherung ist die Reiserücktritts- und -abbruchversicherung. Wer zum Beispiel kurz vor Reisebeginn einen gebuchten Urlaub aus wichtigen Gründen nicht antreten kann, muss ohne eine Reiserücktritts-Versicherung die zum Teil hohen Stornokosten selbst tragen. Eine bestehende Police übernimmt dagegen die Stornokosten, wenn die Reise wegen eines versicherten Grundes wie einer plötzlichen Erkrankung oder eines Unfalles nicht angetreten wird.

Grundsätzlich empfiehlt sich für eine bedarfsgerechte Absicherung einer geplanten Reise ein Beratungsgespräch mit einem Versicherungsfachmann.

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