Unfallgefahr: Wild

(verpd) Wie die Daten der Kfz-Versicherer belegen, ereignen sich besonders viele Verkehrsunfälle mit Wildtieren im letzten Quartal eines Jahres sowie in zwei Monaten im Frühjahr. Daher sollten Kfz-Fahrer besonders jetzt wieder vorsichtig sein. Es gibt ein paar Verhaltensregeln, die das Risiko eines Zusammenstoßes minimieren können, wenn man ein Tier auf der Straße oder am Straßenrand erblickt.

Insgesamt ereigneten sich letztes Jahr nach Angaben des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) rund 272.000 Verkehrsunfälle mit Wildtieren und Pkws, die über eine Voll- oder Teilkaskoversicherung abgesichert sind. „Rein rechnerisch kollidiert alle zwei Minuten ein kaskoversicherter Pkw mit einem Wildtier“, verdeutlicht Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des GDV, das Unfallrisiko.

Solche Wildunfälle verursachen teils hohe Sachschäden und sind eine enorme Gefahr für die Beteiligten. Die Kfz-Kaskoversicherer leisteten 2020 rund 853 Millionen Euro für Wildunfallschäden an den versicherten Autos, im Durchschnitt also 3.100 Euro pro Unfall. Zudem wurden letztes Jahr 2.640 Menschen bei diesen Unfällen verletzt und sieben Personen getötet.

Wann mit einem Wildwechsel vermehrt zu rechnen ist

Zwar ereignen sich Wildunfälle das ganze Jahr über. „Allerdings ist die Gefahr eines Wildunfalls übers Jahr ungleich verteilt: Besonders hoch ist das Risiko in den Monaten April und Mai und von Oktober bis Dezember. Gerade in den kommenden Wochen sollten Autofahrer also besonders vorsichtig sein“, warnt Anja Käfer-Rohrbach.

Besonders gefährlich ist es am Rand von Wiesen, Feldern und Wäldern sowie auf Strecken im Wald oder auf Straßenabschnitten, die mit Warnschildern vor Wildwechsel warnen. Mit einem Wildwechsel ist zu jeder Tages- und Nachtzeit zu rechnen, allerdings ist das Wildunfallrisiko in der Dämmerung sowie nachts, also zwischen 17 Uhr abends und 8 Uhr am Morgen am höchsten, wie Unfallstatistiken belegen.

Kein riskantes Ausweichmanöver

Laut Experten gibt es diverse Verhaltensmaßnahmen, die das Risiko eines Wildunfalles minimieren. Auf allen Strecken mit einem erhöhten Wildwechselrisiko sollten Kfz-Fahrer nicht schneller als 80 Stundenkilometer fahren und zudem bremsbereit sein, den Sicherheitsabstand zum Vordermann vergrößern sowie den Fahrbahnrand beobachten. Wird ein Tier auf der Straße oder am Straßenrand gesichtet, sollte man das Fernlicht abblenden, kontrolliert abbremsen und hupen.

Fernlicht blendet nämlich die Tiere, sodass sie die Orientierung verlieren und zum Teil instinktiv auf die Lichtquelle zulaufen. Kontrolliertes Bremsen ist deshalb notwendig, da aufgeschreckte Tiere oft unvermittelt auf die Straße springen. Riskante Ausweichmanöver sind dagegen nicht ratsam. Der Grund: „Die Kollision mit einem anderen Auto oder einem Baum ist in der Regel gefährlicher als der Zusammenprall mit einem Wildtier“, betont Käfer-Rohrbach. Übrigens Tipps, wie man sich verhalten sollte, wenn es zu einem Wildunfall gekommen ist, enthält das GDV-Webportal.

Kostenschutz bei Wildunfällen

Besteht für ein Auto eine Teilkaskoversicherung, übernimmt diese die möglichen Sachschäden am eigenen Fahrzeug infolge eines Zusammenstoßes mit einem Wildtier. Versichert ist in der Regel der Unfall mit einem Haarwild wie einem Reh, einem Hirsch, einem Hasen, einem Fuchs oder einem Wildschwein. Einige Kfz-Versicherer bieten in der Teilkasko auch Versicherungsschutz bei Schäden durch eine Kollision mit sonstigen Tieren wie Pferden, Rindern oder Vögeln.

Wer für sein Kfz eine Vollkaskoversicherung hat, hat automatisch auch einen Teilkaskoschutz. Bei einem Teilkaskoschaden wie einem Wildunfall verschlechtert sich im Übrigen der Vollkasko-Schadenfreiheitsrabatt nicht.

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