Teure Fahrräder sind bei Dieben besonders beliebt

(verpd) Nach einer aktuellen Kriminalstatistik wurden letztes Jahr fast 256.600 Fahrräder bei der Polizei als gestohlen gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr sind dies knapp 14 Prozent mehr. Die Daten belegen auch, dass die Fahrraddiebe es immer häufiger auf hochpreisige Velos abgesehen haben. Dies wird von einer Schadenstatistik der Versicherer untermauert. Sie zahlten letztes Jahr pro gestohlenem versicherten Rad im Schnitt eine Entschädigung von knapp 1.000 Euro an den betroffenen Versicherungskunden. Damit hat sich in den letzten zehn Jahren die durchschnittliche Schadenhöhe mehr als verdoppelt.

Vor Kurzem wurde die aktuelle Polizeiliche Kriminalstatistik 2022 (PKS 2022) des Bundeskriminalamts veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass 2022 hierzulande wieder deutlich mehr Fahrräder – zu denen auch die E-Bikes ohne Versicherungs-Kennzeichen zählen – bei der Polizei als gestohlen gemeldeten wurden. Konkret waren es fast 265.600 Velos, und damit fast 13,7 mehr als im Vorjahr. Das ist der höchste Anstieg der letzten 29 Jahre.

Insgesamt betrug die Schadenhöhe der gestohlenen Fahrräder letztes Jahr laut der PKS 2022 fast 275,4 Millionen Euro. Je gemeldeten Fall lag die Schadenhöhe im Durchschnitt damit bei rund 1.037 Euro.

Ein Jahr zuvor wurden knapp 233.600 gestohlene Velos mit einem Gesamtschaden von rund 209,2 Millionen Euro gemeldet, was einem Durchschnittsschaden von etwa 896 Euro entspricht. Damit ist auch die durchschnittliche Schadenhöhe je gestohlenemFahrrad deutlich gestiegen.

140 Millionen Euro Versicherungsschaden durch Velo-Diebstahl

Diese Entwicklung zeigt sich auch in der Schadenstatistik der Hausrat- und Fahrradversicherer – veröffentlicht vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) –, die ihren Kunden eine entsprechende Versicherungsleistung für Fahrräder, die gestohlen wurden, auszahlten.

Letztes Jahr wurden etwa 140.000 Fahrräder den Versicherern als gestohlen gemeldet und entsprechend entschädigt. Das ist mehr als die Hälfte der polizeilich registrierten Fahrraddiebstähle. Dies zeigt aber auch, dass nicht jedes der gestohlenen Velos auch gegen Diebstahl versichert war.

Die Versicherer haben den betroffenen Radbesitzern in 2022 insgesamt rund 140 Millionen Euro als Entschädigung bezahlt – die bisher höchste Gesamtleistung für gestohlene Velos. Für jedes versicherte Fahrrad, das gestohlen wurde, erhielt der betreffende Radbesitzer letztes Jahr vom Versicherer somit im Schnitt 970 Euro – ebenfalls ein neuer Rekordwert. Im Vorjahr lag die durchschnittliche Entschädigungshöhe noch bei 880 Euro.

Wie der GDV weiter mitteilte, lag der Durchschnittsschaden je gestohlenes Fahrrad vor zehn Jahren im Schnitt sogar bei nur 450 Euro und damit bei weniger als die Hälfte als 2022. Der Anstieg der Schadenhöhe lässt sich zum einen damit erklären, dass die Bundesbürger mehr Geld für ein Fahrrad oder auch ein E-Bike ausgeben als früher und zum anderen, dass auch die Diebe anteilig mehr hochpreisige Velos stehlen.

Diebe klauen vermehrt teure Velos und E-Bikes

Nach Angaben des Zweirad-Industrie-Verbands e.V. (ZIV) stieg der durchschnittliche Verkaufspreis eines Fahrrades von 2021 auf 2022 um 7,3 Prozent auf durchschnittlich 500 Euro und der eines E-Bikes im gleichen Zeitraum um 5,7 Prozent auf rund 2.800 Euro.

Zudem werden anteilig immer mehr E-Bikes gekauft. So wurden 2022 2,2 Millionen dieser Fahrräder mit Motorunterstützung gekauft. Das waren rund zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Dagegen reduzierte sich die Anzahl der gekauften Fahrräder ohne Motor im selben Vergleichszeitraum um elf Prozent auf 2,4 Millionen Velos.

Zudem hat, wie aus der PKS 2022 hervorgeht, die Anzahl der Diebstähle von gestohlenen Fahrrädern mit einem Schadenwert von unter 500 Euro nur um rund ein Prozent zugenommen. Bei einer Schadenhöhe von 500 Euro bis unter 2.500 Euro je Diebstahl lag der Anstieg bereits bei fast 17 Prozent. Noch deutlicher zugenommen haben jedoch die Diebstähle von hochpreisigen Velos und E-Bikes.

In der Schadensklasse zwischen 2.500 Euro und unter 5.000 Euro pro Diebstahl wurden letztes Jahr 54 Prozent mehr Fahrräder mit oder ohne Motor gestohlen als 2021. Und bei einer Schadenhöhe zwischen 5.000 Euro und unter 25.000 Euro je Diebstahl verzeichnete die Polizei sogar eine Steigerung um 57 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Der passende Versicherungsschutz für das Fahrrad

Einen Versicherungsschutz für ein Fahrrad gegen Diebstahl bietet entweder eine Hausratversicherung oder auch eine spezielle Fahrradversicherungs-Police. Zu beachten ist dabei, dass in vielen, insbesondere älteren Hausrat-Policen je nach Vereinbarung nachts zwischen 22 Uhr und 6 Uhr kein Versicherungsschutz für das Bike besteht, sofern es in dieser Zeit nicht genutzt wird.

Auch eine Einschränkung des Versicherungsschutzes auf die im Versicherungsschein genannten Orte wie Wohnung, Garage und Keller ist möglich. In neueren Hausratversicherungs-Verträgen lässt sich oftmals ein umfassender Versicherungsschutz für das Fahrrad teils gegen Aufpreis mit vereinbaren.

Ebenfalls einen umfassenden Versicherungsschutz bieten häufig spezielle Fahrradversicherungen. So kann, wenn in der Police vereinbart, auch ein Fahrraddiebstahl fast an jedem Ort sowie rund um die Uhr versichert sein. In einigen dieser Fahrradversicherungs-Verträge können auch Schäden am Fahrrad durch Vandalismus oder sogar durch selbst verursachte Unfälle oder Stürze optional mitversichert werden.

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