(verpd) Insgesamt kamen 2023 in Deutschland 2.839 Personen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Die meisten davon waren zum Unfallzeitpunkt als Autofahrer oder -insasse unterwegs. Die höchste Wahrscheinlichkeit, erlittene Unfallverletzungen nicht zu überleben, hatten jedoch die Nutzer einiger andere Verkehrsmittel.
Letztes Jahr sind nach den endgültigen Daten des Statistischen Bundesamts (Destatis) hierzulande 2.839 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen und damit 1,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Wie die Daten zeigen, variiert nicht nur je nach Verkehrsmittel die Anzahl der Unfalltoten deutlich, sondern auch die Chance eine erlittene Unfallverletzung zu überleben.
Anteilig die meisten, nämlich 1.192 Unfallopfer, starben 2023 als Fahrer oder Insasse eines Autos – und damit genauso viele wie im Jahr davor. Das waren 42,0 Prozent aller Verkehrstoten. 17,5 Prozent aller Unfalltoten (497 Personen) verunglückten als Fahrer oder Mitfahrer eines Motorrades beziehungsweise Kraftrades mit amtlichem Kennzeichen.
Ferner wurden 437 Fußgänger, 256 Fahrradfahrer sowie 190 Pedelecnutzer bei Verkehrsunfällen getötet, was 15,4 Prozent, 9,0 Prozent und 6,7 Prozent aller tödlich Verunglückten entspricht. Weitere 115 Personen starben bei Unfällen in einem Lkw oder anderen Güterkraftfahrzeugen (4,1 Prozent aller Verkehrstoten).
53 Personen (1,9 Prozent der Verkehrstoten) verunfallten mit einem Kraftrad mit Versicherungskennzeichen wie einem Mofa, Moped oder S-Pedelec sowie 21 Menschen (0,7 Prozent der Verkehrstoten) mit Elektrokleinstfahrzeugen wie E-Scootern tödlich.
Zudem starben bei Verkehrsunfällen 31 Personen (1,1 Prozent der Verkehrstoten) in Wohnwagen und sonstigen Fahrzeugen sowie acht Verkehrsteilnehmer (0,3 Prozent der Verkehrstoten) in Straßenbahnen, Zügen oder anderen teils unbekannten Fahrzeugen.
Jeweils 0,6 Prozent der Verkehrstoten erlagen ihren Unfallverletzungen, die sie als Fahrer oder Insasse von landwirtschaftlichen Zugmaschinen – konkret 18 Personen – oder in Bussen – im Detail 16 Personen – erlitten haben. Fünf weitere Personen (0,2 Prozent der Verkehrstoten) kamen ums Leben, als sie im Straßenverkehr mit einem Pferd oder einem Handwagen unterwegs waren.
Während sich die Anzahl der Verkehrstoten in 2023 gegenüber dem Vorjahr bei den Pkw-Fahrern und -insassen nicht geändert hat, hat sie sich bei den Businsassen von acht auf 16 verdoppelt. Eine deutliche Steigerung gab es auch bei den tödlich verunglückten Nutzern von Kleinstfahrzeugen mit einer Zunahme um elf Verkehrstoten (plus 110 Prozent) sowie bei den tödlich verunglückten Nutzern von Wohnwagen und sonstigen Fahrzeugen mit plus zehn Verkehrstoten (plus 47,6 Prozent).
Die höchste summenmäßige Steigerung gab es ferner bei den tödlich verunglückten Fußgängern mit plus 69 Betroffenen (plus 18,8 Prozent). Deutlich rückläufig war dagegen die Zahl der Verkehrstoten bei den Pedelecfahrern, nämlich um minus 18 Personen (minus 8,7 Prozent), bei den Lkws und Güterkraftfahrzeugen mit minus zwölf Personen (minus 9,4 Prozent) und bei den Fahrradnutzern mit minus zehn Verkehrstoten (minus 3,8 Prozent)
Betrachtet man die Anzahl der Verkehrstoten in Relation zur Anzahl aller Verkehrsteilnehmer, die bei einem Unfall einen Personenschaden erlitten haben, zeigt sich, dass Pkw-Fahrer und -Insassen bei Weitem nicht das größte Risiko hatten, bei einem schweren Unfall zu sterben. Insgesamt starben knapp 0,77 Prozent der Menschen, die bei einem Verkehrsunfall verletzt wurden, das sind fast acht Verkehrstote je 1.000 Unfallopfer.
Bei den Fahrern und Mitfahrern von Pkws, welche durch einen Unfall körperlich zu Schaden kamen, lag der Anteil der Verstorbenen bei 0,66 Prozent und damit unter dem Durchschnitt. Noch geringer war das Sterberisiko der bei einem Unfall verletzten Nutzern von Elektrokleinstfahrzeugen sowie von Businsassen mit jeweils 0,25 Prozent, von Fahrradfahrern mit 0,36 Prozent und von Krafträdern mit Versicherungskennzeichen mit 0,45 Prozent.
Das höchste tödliche Unfallrisiko bestand dagegen für Nutzer von landwirtschaftlichen Fahrzeugen sowie von Motorrädern und anderen Krafträdern mit amtlichem Kennzeichen. Rund 2,46 Prozent beziehungsweise 1,88 Prozent der Nutzer dieser Verkehrsmittel, die damit bei einem Unfall einen Personenschaden erlitten haben, erlagen ihren Verletzungen.
Über dem Durchschnitt lag auch das tödliche Unfallrisiko für Fußgänger und Pedelecfahrer. 1,51 Prozent der Fußgänger beziehungsweise 0,80 Prozent der Pedelecnutzer, die bei einem Verkehrsunfall zu Schaden kamen, überlebten die Unfallverletzungen nicht.
Ebenfalls hoch war das Todesfallrisiko für Verletzte durch einen Verkehrsunfall als Insassen eines Güterfahrzeuges mit 1,5 Prozent, für sonstige Verkehrsteilnehmer wie Reiter mit 1,05 Prozent und für Kfz-Nutzer sonstiger Fahrzeuge wie Wohnmobilfahrer und -insassen mit 1,99 Prozent.
Tipps, wie jeder sein Unfallrisiko selbst minimieren kann, enthalten die Webportale der Unfallforschung der Versicherer e.V. (UDV) und der Deutschen Verkehrswacht e.V.