(verpd) In den eigenen Wänden ist man sicher, die Gefahren lauern draußen – das glauben viele. Doch genau das Gegenteil ist der Fall, wie Zahlen belegen. So verstarben im Jahr 2020 sechsmal mehr an den Folgen eines Sturzes als durch einen Verkehrsunfall. Und eine Vielzahl dieser Stürze ereignet sich in den eigenen vier Wänden.
In allen Lebensbereichen, egal ob in der Freizeit, im Straßenverkehr, bei der Arbeit oder zu Hause kann es zu schwersten Sturzunfällen kommen. Alleine im Jahr 2020 sind nach Angaben der Gesundheitsbericht-Erstattung des Bundes (GBE) 17.211 Personen hierzulande infolge eines Sturzes durch Stolpern, Rutschen oder Stürzen gestorben. Im Vergleich zu den 2.719 Personen, die bei Verkehrsunfällen in 2020 ums Leben gekommen sind, gab es damit sechsmal mehr tödliche Sturzunfälle.
Während 84 der tödlichen Sturzunfälle Arbeitsunfälle waren, ereigneten sich die restlichen 17.126 und damit über 99 Prozent, in der Freizeit und zu Hause. Besonders häufig sind tödliche Sturzunfälle im eigenen Wohnumfeld. So sind 2020 laut GBE insgesamt über 11.700 Menschen zu Hause durch einen Sturz gestorben.
Betroffen sind vor allem ältere Menschen, so die Experten der Initiative Aktion Das sichere Haus e.V. (DSH). 63 Prozent aller tödlichen Sturzunfälle in Heim und Freizeit hatten laut den Daten der GBE Personen im Alter ab 75 Jahren. „Wir müssen endlich erkennen, dass ein Sturz im Haushalt für Seniorinnen und Senioren ein tödliches Risiko darstellt, und Maßnahmen ergreifen“, warnt in diesem Zusammenhang Dr. Susanne Woelk, die Geschäftsführerin der Aktion Das sichere Haus (DSH), Hamburg.
Sie weist außerdem auf eine häufige Fehleinschätzung hin: „Bei einem Sturz denken wir zuerst an einen Sturz von der Leiter. Dabei sind Stolperfallen und rutschige Stellen in der Wohnung weitaus tückischer.“ Die Expertin der DSH, die seit 25 Jahren das häusliche Unfallgeschehen beobachtet und analysiert, empfiehlt folgende einfache Maßnahmen:
Auch wenn man vorsichtig ist und beispielsweise alle der oben aufgezählten Tipps berücksichtigt, kann man einen Unfall, der unter Umständen sogar zu bleibenden Schäden führen kann, nicht immer verhindern. Damit zu den körperlichen Schäden nicht noch finanzielle Probleme kommen, sollte man sich absichern. Die private Versicherungs-Wirtschaft hat hierfür diverse Möglichkeiten.
So bietet beispielsweise eine private Unfallversicherung im Gegensatz zur gesetzlichen Unfallversicherung auch Schutz in der Freizeit und in der eigenen Wohnung und nicht nur in der Schule oder Arbeit beziehungsweise auf dem Weg dorthin und wieder zurück. Dabei kann bei den Leistungen zwischen einer Kapitalsumme und/oder einer Rentenleistung im Invaliditätsfall gewählt werden. Eine Invaliditäts-Versicherung ist für Kinder zu empfehlen, denn diese leistet nicht nur bei einem Unfall, sondern auch bei einer durch Krankheit verursachten Invalidität.
Eine private Erwerbs- oder Berufsunfähigkeits-Police kann bei Arbeitnehmern die Einkommenseinbußen infolge einer Erwerbs- oder Berufsminderung ausgleichen. Welche Absicherungslösung im Einzelfall oder welche Kombination insgesamt am sinnvollsten ist, kann ein Versicherungsexperte ermitteln.