Sind Beamte die besseren Autofahrer?

(verpd) Angehörige des öffentlichen Dienstes haben unter den Tarifgruppen der Autoversicherung den niedrigsten Schadenbedarf. Dies geht aus der gemeinschaftlichen Kraftfahrt-Statistik von Bafin und GDV für 2021 hervor.

Die fast 46,1 Millionen versicherten Personenkraftwagen (Wagniskennziffer (kurz: WKZ) 112) haben 2021 rund 2,13 Millionen Schäden mit einem Aufwand von etwa 8,65 Milliarden Euro verursacht. Dies zeigt die „Jahresgemeinschafts-Statistik über den Schadenverlauf in der Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung 2021“.

Die vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs-Aufsicht (Bafin) gemeinsam herausgegebene Übersicht beinhaltet keine Aufwendungen für die Schadenregulierung.

Auswirkungen der Corona-Pandemie

Seit 2013 hat sich die Anzahl der versicherten Pkw um über ein Zehntel erhöht. Der Schadenaufwand ist nach zuvor kontinuierlicher Steigerung 2020 genauso wie die Anzahl der Unfälle wegen des coronabedingt niedrigeren Verkehrsaufkommens deutlich zurückgegangen. 2021 ging es dann jeweils noch einmal leicht bergab.

Zuvor war die Zahl der Kollisionen Jahr für Jahr weitgehend konstant. Die Gesamtentschädigungs-Summe hatte sich dafür immer weiter erhöht – von 2013 auf 2019 um über ein Sechstel.

In der Statistik wird für Pkw insgesamt eine Schadenhäufigkeit von 46 (2020: 48) Unfällen je 1.000 versicherte Fahrzeuge ausgewiesen. Der Durchschnittsschaden liegt bei 4.066 (3.960) Euro. Der Schadenbedarf wird mit 188 (192) Euro angegeben.

Landwirte verunfallen seltener

Der Trend, möglichst viele Fahrzeuge in der Tarifgruppe (TG) N „normal versichert“ einzugruppieren, hat sich 2021 weiter fortgesetzt. 76,1 (Vorjahr 75,8) Prozent aller Pkw sind in dieser Gruppe versichert. 22,3 (22,5) Prozent fahren in der TG B (Angehörige des öffentlichen Dienstes) – und der Rest in der landwirtschaftlichen TG A.

Landwirte sind statistisch gesehen mit 33 (35) Unfällen je 1.000 Einheiten am seltensten in einen Haftpflicht-Crash verwickelt. Mit 5.257 (plus 8,4 Prozent) müssen die Versicherer im Schnitt aber pro Fall am meisten bezahlen. In der Folge ergibt sich ein Schadenbedarf von rund 175 Euro. Zum Vergleich: 2015 waren es noch 208 Euro.

Beamte mit dem niedrigsten Schadenaufwand

In der Tarifgruppe N hat sich die Schadenhäufigkeit um drei Punkte auf nun 47 verbessert. Im Jahr zuvor war die Häufigkeit sogar um zwölf Punkte gesunken. In TG B liegt der Wert bei 43 (45) je 1.000 Einheiten. Die Angehörigen des öffentlichen Dienstes verursachen mit 3.735 Euro (plus 3,3 Prozent) deutlich unterdurchschnittlich teure Schäden. Ihr Schadenbedarf beträgt 162 (Vorjahr: 164) Euro.

Die „normalen“ Gefährte liegen beim durchschnittlichen Schaden mit 4.138 (4.039) Euro leicht über dem Schnitt aller Personenkraftwagen von 4.066 Euro. Der Schadenbedarf wird mit leicht überdurchschnittlichen 196 Euro angegeben.

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich an den Relationen bei der Schadenhäufigkeit kaum etwas geändert. Die Beamten liegen weiterhin leicht unter und die Tarifgruppe N erneut leicht über dem Schnitt aller Pkw. Gleiches gilt auch für den Schadenbedarf, bei dem die Tarifgruppe B noch etwas stärker unter dem Schnitt liegt als die Autos der Tarifgruppe A. Die „normalen“ Fahrzeuge kommen erneut auf einen überdurchschnittlichen Wert.

Keine größeren Veränderungen gab es auch hinsichtlich der Kosten pro Ereignis. Hier wird für die Tarifgruppe N weiterhin ein etwas höherer Wert als insgesamt ausgewiesen. Bei den Landwirten ist der Durchschnittschaden um fast ein Drittel (2020: über ein Fünftel) höher als bei den fahrbaren Untersätzen der WKZ 112 insgesamt. Die Beamten lagen erneut etwa ein Elftel unter dem Durchschnitt aller Personenkraftwagen.

Versicherungstipp

Bei Autofahrern in der normalen Tarifgruppe kann es sich lohnen, gegebenenfalls das Fahrzeug über den im öffentlichen Dienst tätigen Partner zu versichern. Wann sich das rechnet und was dabei zu beachten ist, weiß der Versicherungsvermittler.

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