(verpd) In einer neuen Studie, die die Lebensbedingungen für Ruheständler in verschiedenen Ländern vergleicht, hat sich Deutschland um eine Stelle verbessert und liegt nun auf Platz acht. Zuwächse in den Kategorien Gesundheit und materieller Wohlstand sorgten für den positiven Trend. Insgesamt 44 Länder wurden dahingehend bewertet, wer am besten in der Lage ist, Lebensqualität im Alter zu gewährleisten. Der Vorjahressieger Norwegen wurde von der Schweiz auf Rang zwei verdrängt.
Ein globales Vermögensverwaltungsunternehmen hat einen neuen „Global Retirement Index“ (GRI) vorgelegt, also eine Studie, die die Lebensbedingungen von Personen im Rentenalter einzelner Länder miteinander vergleicht. Die Kennziffer wurde bereits zum 13. Mal ermittelt.
Sie ist Teil eines jährlichen Berichts zur globalen Entwicklung des Lebensstandards im Ruhestand. Der diesjährige Report wurde erneut in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut Coredata Research Ltd. erstellt.
Die Studie berücksichtigt insgesamt 44 Länder, darunter Volkswirtschaften des Internationalen Währungsfonds (IWF) und Mitglieder der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Betrachtet wurden ebenfalls die Bric-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China.
Untersucht wurde, wer hinsichtlich finanzpolitischer, wirtschaftlicher, demografischer und umweltrelevanter Faktoren am besten in der Lage ist, Lebensqualität im Alter zu gewährleisten. Die Analysten bewerteten die Länder nach 18 Leistungsindikatoren, die in die vier Kategorien Gesundheit, Lebensqualität, materieller Wohlstand und Finanzen gegliedert sind.
Dazu wurden Daten verschiedener Quellen herangezogen, unter anderem Zahlen der Weltbank. Die Studienautoren berechneten in jeder Kategorie eine mittlere Punktzahl und kombinierten diese für eine Gesamtwertung, die zwischen null und 100 Prozent lag. Bei Maximalpunktzahl ist ein Land ideal, um sich dort zur Ruhe zu setzen.
Nachdem Deutschland im vergangenen Jahr die Rückkehr in die Top Ten schaffte, gelang in diesem Jahr ein weiterer Schritt nach vorne auf Platz acht. Der Gesamtcore kletterte von 76 auf 77 Prozent, nach 72 Prozent im Jahr 2022 und 78 im Jahr 2021.
Verantwortlich für den Aufwärtstrend sind Verbesserungen um zwei beziehungsweise drei Prozentpunkte in den Bereichen Gesundheit (88 Prozent) und materieller Wohlstand (80 Prozent). Der Wert für die Lebensqualität (78 Prozent) hingegen verschlechterte sich um zwei Prozentpunkte. Der Teilindex für Finanzen im Ruhestand blieb unverändert (64 Prozent).
An der Spitze überholte die Schweiz mit unverändert 82 Prozent den Sieger der beiden Vorjahre Norwegen. Die Skandinavier verloren zwei Prozentpunkte und erreichten nur noch 81 Prozent. Island (81 Prozent) und Irland (80 Prozent) verteidigten erfolgreich ihre Gesamtwertungen und Platzierungen.
Die Niederlande (79 Prozent) und Luxemburg (78 Prozent; minus ein Prozentpunkt) tauschten die Positionen. Australien (78 Prozent) liegt weiterhin auf Rang sieben.
Hinter Deutschland folgen das ebenfalls eine Stelle aufgerückte Dänemark (77 Prozent, plus ein Prozentpunkt) und Neuseeland (77 Prozent). Für den Inselstaat im südlichen Pazifik ging es bei gleichbleibender Punktzahl zwei Schritte abwärts.
Die Länder in der Top Ten tendieren laut den Studienautoren generell dazu, starke Allrounder zu sein. Die Schweiz jedoch erreichte als einzige Nation das zweite Jahr in Folge in allen vier Teilindizes die jeweils zehnköpfige Bestenliste.
Irland, Luxemburg, Norwegen und die Niederlande schafften dies dreimal. Deutschland ist nur im Bereich materieller Wohlstand (Platz sieben) dabei.
In der Kategorie Gesundheit belegen Luxemburg (93 Prozent), Schweden (92 Prozent) und die Schweiz (91 Prozent) die ersten drei Plätze. Geht es um Finanzen, stehen Irland (74 Prozent), Schweiz (73 Prozent) und Australien (73 Prozent) auf dem Treppchen.
In der Rubrik „materieller Wohlstand“ holte die Tschechische Republik (83 Prozent) Gold. Silber ging an Slowenien (83 Prozent) und Bronze an die Niederlande (82 Prozent). Bei der Lebensqualität gewann Dänemark (90 Prozent) vor Finnland (90 Prozent) und Schweden (88 Prozent).
Übrigens ist es für eine sinnvolle Ruhestandsplanung grundsätzlich wichtig zu wissen, wie hoch die Altersabsicherung unter Einbeziehung der gesetzlichen und eventuell bereits vorhandenen privaten Altersvorsorge ist. Für eine ausreichende Altersvorsorge ist jedoch nicht nur die Lücke zwischen den bisherigen Erwerbs- und späteren Alterseinkünften wichtig.
Auch die Wertminderung der Rente infolge der Inflation spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle, bei der Frage, ob im Alter die Alterseinkünfte ausreichen, um damit wenigstens den bisherigen Lebensstandard halten zu können. Ein Versicherungsfachmann hilft diesbezüglich mit entsprechenden Berechnungen und Analysen gerne weiter.
Zusätzlich kann der Experte im Falle einer Absicherungslücke individuell passende staatliche geförderte und/oder private Vorsorgelösungen aufzeigen.