Nur die Hälfte lebt hierzulande in der eigenen Immobilie

(verpd) Das Eigenheim hat zahlreiche Vorteile, auch im Hinblick auf das Rentenalter. Dennoch wohnen hierzulande nach Angaben des statistischen Amtes der Europäischen Union nur rund 50 Prozent in ihren eigenen vier Wänden. Zum Vergleich: Im europäischen Durchschnitt lebten fast 70 Prozent in ihrem eigenen Haus oder Eigentumswohnung. Die Wohneigentumsquote in Deutschland ist über die Jahre sogar weiter zurückgegangen.

Eurostat, des statistische Amt der Europäischen Union (EU), untersucht schon seit Jahren, wie viele Einwohner eines EU-Landes in der eigenen Immobilie oder zur Miete wohnen. Seit Jahren schon belegt Deutschland laut dieser Eurostat-Statistik den unrühmlichen letzten Platz mit einer Wohneigentumsquote von rund 50 Prozent. Das sind rund 20 Prozentpunkte unter dem europaweiten Durchschnitt und weit abgeschlagen hinter den Spitzenplätzen, die von Rumänien mit einer Quote von 96 Prozent angeführt wird. Gerade einmal knapp vier Prozent der Rumänen leben also zur Miete.

Über dem europäischen Durchschnitt beim selbstgenutzten Wohneigentum liegen rund 20 EU-Länder. Darunter sind die Slowakei (92 Prozent), Serbien (86 Prozent), Bulgarien (84 Prozent), Estland (81 Prozent), Tschechien (79 Prozent), Spanien (75 Prozent), Griechenland (75 Prozent), Slowenien (75 Prozent), Belgien (71 Prozent) und Irland (70 Prozent). Etwas besser als Deutschland, aber ebenfalls deutlich unter dem europäischen Schnitt ist die Wohneigentumsquote beispielsweise in Österreich (55 Prozent), Dänemark (60 Prozent) und in Frankreich (64 Prozent).

Was Deutschland von anderen Ländern lernen kann

2020 wohnten 50,4 Prozent der Einwohner Deutschlands in ihrer eigenen Immobilie (Haus oder Eigentumswohnung) und 49,6 Prozent zur Miete. Die Zahlen für Deutschland dokumentieren nicht nur die niedrige Rate von Immobilienbesitz zur Selbstnutzung, sondern untermauern außerdem, dass die Entwicklung über die Jahre hinweg sogar rückläufig ist: 2011 lebten noch mehr als 53 Prozent der Bevölkerung in Deutschland in einem selbstgenutzten Wohneigentum. Dann fiel die Quote in einen Zeitraum von neun Jahren nahezu kontinuierlich auf die bereits genannten 50,4 Prozent.

Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln e.V. (IW) im Auftrag der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit hat sich intensiver mit der Frage auseinandergesetzt, was die deutsche Politik tun kann, um diese Entwicklung zu ändern. Denn Wohneigentum hat viele Vorteile, wie Studien belegen: Es stärkt die Altersvorsorge, sorgt für eine gleichmäßigere Vermögensverteilung und verhindert eine Gentrifizierung.

In der Studie „Wohneigentumspolitik in Europa“, die kostenfrei im Webauftritt des IW heruntergeladen werden kann, wurde deshalb untersucht, wie andere Länder den Zugang zu Wohneigentum ermöglichen. Analysiert wurde je Land beispielsweise, wie Wohneigentum steuerlich behandelt wird, und welche weiteren Unterstützungen es bei der Finanzierung gibt. Die Studienautoren sprechen sich in diesem Zusammenhang für eine Reform der Grunderwerbsteuer, die Schaffung einer Kreditausfall-Versicherung für Hypothekendarlehen und für Sozialdarlehen nach französischem Vorbild aus.

Von der finanziellen Planung bis zur Absicherung

Außerdem betonen die Studienautoren die Bedeutung von Wohneigentum bei der individuellen Vermögensbildung und der Vermeidung von Altersarmut. Sie fordern deshalb, dass die bisherige Haltung zu Wohneigentum in Deutschland überdacht werden soll. „Dadurch wird die Akzeptanz der sozialen Marktwirtschaft gestärkt, da ein größerer Teil der Bevölkerung an Wertsteigerungen partizipiert. Die Politik ist daher gut beraten, das Aufstiegsversprechen durch Wohneigentum in den Fokus zu nehmen“, betont der IW-Immobilienökonom Michael Voigtländer.

Wer sich nun intensiver mit diesem Thema beschäftigt und plant, Wohneigentum für sich selbst anzuschaffen, sollte sich auch mit einem Versicherungsexperten besprechen. Dieser kann auf Grundlage einer detaillierten Analyse und unter Berücksichtigung eventueller staatlicher Förderungen ermitteln, welcher finanzielle Spielraum insgesamt zur Verfügung steht.

Außerdem kann die Versicherungswirtschaft helfen, das für einen Kauf notwendige Eigenkapital anzusparen, beziehungsweise bei der Finanzierung unterstützen. So kann beispielsweise auch eine bestehende Lebensversicherung für die Finanzierung herangezogen werden. Zudem gibt es Lösungen zur Absicherung eines Kredites auch in finanziell schwierigen Zeiten.

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