Mediation: Vorteile einer außergerichtlichen Konfliktlösung

(verpd) Ist man bei einem Konflikt der Ansicht, dass es mit dem Streitpartner keine Einigung geben kann, besteht in vielen Fällen die Möglichkeit, die Angelegenheit vor Gericht zu klären. Doch ein solches Verfahren ist häufig nicht nur kostspielig und langwierig, sondern auch eine eventuell bestehende Beziehung zum Konfliktgegner ist danach meist dauerhaft zerrüttet. Ein sogenanntes Mediationsverfahren ist eine andere Variante zur Lösung eines Streits, mit der sich oft all die genannten Nachteile eines Gerichtsverfahrens umgehen lassen.

Nach einem abgeschlossenen Gerichtsverfahren gibt es meist nur Gewinner und Verlierer. Hat man zum Konfliktpartner jedoch eine persönliche Beziehung, zum Beispiel weil es sich um den Nachbarn, den eigenen Arbeitgeber, den Mieter oder Vermieter, einen guten Bekannten oder einen nahen Verwandten handelt, ist das bisherige Verhältnis oft nachhaltig gestört. Zudem kostet ein Gerichtsprozess meist auch viel Geld und Zeit.

Eine in vielen Fällen sinnvolle Alternative zum Gerichtsverfahren ist die Mediation – insbesondere wenn die Streitparteien auch künftig aufeinandertreffen werden. Bei der Mediation handelt sich hier um ein außergerichtliches Vermittlungsverfahren. Ziel dieses Verfahrens es, dass beide Streitparteien mithilfe eines unabhängigen und unparteiischen Dritten, des sogenannten Mediators, zu einer einvernehmlichen und dauerhaften Konflikteinigung kommen.

Die Vorteile einer Mediation

Im Vergleich zu einem Gerichtsprozess bietet eine Mediation mehrere Vorteile: Im Gegensatz zur Gerichtsklage versucht man bei einer Mediation, eine gütliche Einigung eines Streites für beide Konfliktparteien zu erreichen.

Das erhöht die Chance, dass ein eventuell bisher bestehendes persönliches Verhältnis der Konfliktparteien auch nach dem Streit nicht nachhaltig zerrüttet ist. Zudem ist eine Mediation üblicherweise um einiges günstiger und meist auch schneller abgeschlossen als ein Gerichtsverfahren.

Kann durch die Mediation keine Einigung erzielt werden, hat jede Streitpartei weiterhin die Möglichkeit, den Konflikt in einem Gerichtsverfahren klären zu lassen.

Typische Streitfälle, für die eine Mediation sinnvoll sein kann

Das Mediationsverfahren ist gesetzlich im Mediationsgesetz geregelt. So unterliegt unter anderem ein Mediator von Gesetzes wegen der Verschwiegenheits-Pflicht. Zudem muss er die erforderlichen Kenntnisse und Erfahrungen haben, um eine Mediation sachkundig durchführen zu können. Informationen rund um das Thema Mediation, zum Beispiel, welche Ziele ein solches Verfahren hat, wie es ablaufen kann, aber auch welche Streitfälle hier verhandelbar sind, enthält der Webauftritt des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV).

Typische Konflikte, für die eine Mediation sinnvoll sein kann, sind beispielsweise Streitigkeiten bei einer Scheidung, im Rahmen des Sorge- und Umgangsrechts oder bei Erbangelegenheiten. Auch für Konflikte mit dem Nachbarn, dem Mieter, dem Vermieter, dem Arbeitgeber, dem Arzt, einem Geschäftspartner oder der Schule kann die Mediation vorteilhaft sein.

Viele Rechtsschutz-Versicherungspolicen bieten übrigens für versicherte Streitigkeiten sowohl für ein Gerichtsverfahren als auch für eine Mediation Kostenschutz im vereinbarten Rahmen. Manche Policen übernehmen je nach Vertragsvereinbarung sogar die Kosten für eine Mediation bei Konflikten, die normalerweise nicht in einer Rechtsschutzpolice abgedeckt sind, wie zum Beispiel Erbstreitigkeiten.

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