Long Covid – das neue Volksleiden?

(verpd) Leider ist nicht jede Infektion mit dem Coronavirus nach wenigen Tagen oder Wochen überstanden, unabhängig von der Schwere der Infektion. Das heißt auch bei milden Verläufen können Erkrankte nämlich unter den Langzeitfolgen und Symptomen wie Kurzatmigkeit, Erschöpfung oder Muskelschwäche leiden – und das noch Wochen und Monate nach der Ansteckung.

Laut Robert Koch-Institut (RKI) zeigen Daten, dass „bei Erwachsenen, die wegen einer Covid-19-Erkrankung im Krankenhaus behandelt werden mussten, 37,6 Prozent gesundheitliche Langzeitfolgen“ haben. „Long Covid könnte das neue Volksleiden werden“, warnt Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek.

„Die Long-Covid-Welle hat ihren Scheitelpunkt noch lange nicht erreicht“, mahnte zudem Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler Anfang April dieses Jahres und erklärt auch, wo er die Probleme sieht: „Nach mehreren Wochen weit jenseits der 150.000-Marke müssen wir in den kommenden Wochen und Monaten mit rasant ansteigenden Long-Covid-Zahlen rechnen. Wir brauchen dringend neue Erkenntnisse über dieses bislang sehr diffuse Krankheitsbild, auf deren Basis wir den Betroffenen helfen können.“

Viele haben Wissenslücken

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) führt im Rahmen des BfR-Corona-Monitors regelmäßig Befragungen durch. Im BfR-Corona-Monitor von April 2022 gaben dabei weniger als die Hälfte aller Befragen, nämlich 48 Prozent, an, dass sie sich gut oder sehr gut über die Langzeitfolgen einer Coronainfektion informiert zu fühlen. „Hier zeigt sich ein deutlicher Unterschied zu den akuten Symptomen einer Infektion“, betont in diesem Zusammenhang BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Mehr als zwei Drittel geben an, darüber gut im Bilde zu sein“, ergänzt er.

Es gibt also offensichtlich in Bezug auf Long Covid noch großen Aufklärungsbedarf. Die neue Webseite www.longCovid-info.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) informiert detailliert über die Thematik. Sie beantwortet dabei unter anderem folgende Fragen: Welche Symptome treten bei Long Covid auf? Wer kann betroffen sein? Wie lassen sich Spätfolgen vermeiden?

Prof. Dr. Martin Dietrich, Kommissarischer Direktor der BZgA, erklärt: „Bei Long Covid handelt es sich um ein neuartiges Krankheitsbild, zu dem es erst wenig gesichertes Wissen gibt. Für Betroffene und Angehörige ist es oft schwer, passende Informationen und Unterstützungsangebote zu finden. Das neue Onlineangebot setzt hier an: Es ist Informationsquelle und Wegweiser zu Hilfs- und Beratungsangeboten zugleich. Zudem soll es die öffentliche Aufmerksamkeit für Long Covid erhöhen, damit Betroffene schneller geeignete Hilfe finden.“

Long Covid am Arbeitsplatz

Die Webseite beschäftigt sich außerdem ausführlich mit den Auswirkungen von Long Covid auf das Arbeitsleben und beleuchtet das Thema sowohl aus der Sicht des Arbeitgebers als auch des Arbeitnehmers.

Da sich Long Covid auf die Leistung und Arbeitsfähigkeit auswirken kann, informiert das Angebot der BZgA zudem über die berufliche Teilhabe und über Unterstützungsangebote im Arbeitskontext – speziell auch für Arbeitgebende.

Herunterladbare Infografiken zum Beispiel zur Frage, wann man von Long Covid und wann von einem Post-Covid-Syndrom spricht oder zu den häufigen Krankheitszeichen bei Erwachsenen beziehungsweise bei Kindern und Jugendlichen runden das Informationsangebot der BZgA ab. Grundlegende Informationen rund um das Coronavirus liefert die BZgA auf der Webseite www.infektionsschutz.de/coronavirus.

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