Kleinere Firmenkunden drücken deutlich mehr Sorgen

(verpd) Gerade kleinere Unternehmer und Selbstständige fühlen sich Risiken oft ausgeliefert. Aktuelle Krisen wie Corona, Krieg und Naturgefahren zeigen Schwächen und Anfälligkeiten der Betriebe auf. Die Wahrnehmung von Bedrohungen hängt stark von der Branchenzugehörigkeit ab. Das belegt eine aktuelle Umfrage.

Einzelkämpfer und Kleinunternehmen haben mehr Sorgen als noch in den Vorjahren. Corona, Krieg und Inflation befeuern die Befürchtungen vor Risiken für die eigene Existenz oder Person. Krankheit und Einschränkungen des Gesundheitszustands stehen auf der Gefahrenlisten dieser Unternehmer ganz oben.

Zu diesen Ergebnissen kommt der „Gewerbeversicherungs-Report 2022“. Für den befragte die Consumerfieldwork GmbH 654 Unternehmer und Selbstständige aus dem klein- und mittelständischen Bereich zur Marktentwicklung, Zukunftsthemen und persönlichen Sorgen und Bedürfnissen.

Sorge um eigene Gesundheit steigt

Die Angst vor einem Ausfall aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen wächst. 51 Prozent der befragten Unternehmer sehen hier das größte Risiko. Zum Vergleich: In der Vorgängererhebung 2021 waren es nur 33 Prozent. Bei Frauen ist die Sorge vor diesem Szenario größer (57 Prozent) als bei Männern (48 Prozent).

Zusätzlich ist die Risikowahrnehmung abhängig von der jeweiligen Branche. Körperlich anstrengende Berufe wie Friseur, Kosmetiker oder Fitnesstrainer fürchten körperliche oder seelische Einschränkungen mit 67 Prozent am meisten. Hartgesotten sind dagegen wie bereits im Vorjahr Gastronomen (26 Prozent) oder Händler (34 Prozent).

Jeder dritte Kleinunternehmer fürchtet IT-Ausfall

Die Angst vor IT-Ausfällen aufgrund von Cyberattacken steigt auch in kleineren Firmen an. Das sei „angesichts der Hackerangriffe aus Russland wenig überraschend“, schreibt Finanzchef24 dazu. Jeder dritte Unternehmer (34 Prozent) fürchtet mittlerweile, dass seine Systeme Schaden nehmen. Das Cyberrisiko nimmt im Angst-Ranking Platz zwei ein.

17 Prozent fürchten den Verlust von unternehmens- oder personenbezogenen Daten. 2021 lag der Wert ebenfalls bei 17 Prozent. Weitere 17 Prozent fürchten mittlerweile einen IT-Ausfall etwa durch einen Hackerangriff (2021: 12 Prozent).

Sorgen vor unberechtigten Schadensforderungen machen sich derzeit 16 Prozent der Teilnehmer. Deutlich gestiegen ist dagegen die Angst vor Naturkatastrophen: 2022 liegt der Wert bei 19 Prozent (2021: zwölf Prozent). Auch das Risikobewusstsein für Zerstörung von Geschäftsinhalten durch Feuer oder Diebstahl steigt (2022: 18 Prozent und 2021: elf Prozent).

Ängste der Unternehmer sind branchenabhängig

Die Rangfolge der Ängste richtet sich bei Einzel- und Kleinunternehmern auch nach der jeweiligen Branchenzugehörigkeit. Nach den einschneidenden Erfahrungen der Coronakrise fürchten Gastronomen insbesondere die Schließung oder die Unterbrechung ihres Betriebs (47 Prozent). Auch Händler teilen diese Sorgen (49 Prozent).

Im Bauhandwerk steht dagegen die Sorge vor Krankheit oder Einschränkungen der Gesundheit mit 51 Prozent auf dem ersten Platz. 22 Prozent der Befragten nennen unberechtigte Schadensforderungen als Risiko.

Cyberattacken fürchtet der Handel, oft angewiesen auf einen Onlineshop, mit 44 Prozent der Teilnehmer. In der Beraterbranche sind es 48 Prozent.

Versicherungsschutz: Große Wissenslücken bei kleineren Firmen

Weitere Ergebnisse aus dem Gewerbereport: Mehr als jeder vierte Selbstständige gibt erhebliche Wissenslücken rund um das Thema Gewerbeversicherungen zu.

Vier von zehn Befragten fühlen sich gegenüber Schadenfällen nicht ausreichend abgesichert, mehr als die Hälfte sieht Lücken im Krankenversicherungs-Schutz. Und 56 Prozent befürchtet eine unzureichende finanzielle Vorsorge.

Positiv an den Umfrageergebnissen ist, dass sich die Unternehmer der Bedrohung ihrer Existenz bewusst sind. Dass sie Angst vor den Gefahren haben, ist allzu verständlich. Doch ein Großteil der Risiken lässt sich versichern.

Erster Schritt ist das Gespräch mit dem Versicherungsfachmann. Der hilft dabei, die spezifischen Risiken des jeweiligen Berufs mit dem bestehenden Versicherungsschutz abzugleichen und eventuelle Lücken zu erkennen. Außerdem kann er Vorschläge für einen angemessenen Schutz unterbreiten.

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