In welchen Ländern Rentner gut leben können

(verpd) Laut einer Studie gehört Deutschland zu den Top Ten der Länder mit der besten Lebensqualität für Rentner. Ausschlaggebend dafür waren Zuwächse in den Kategorien materieller Wohlstand und Finanzen. Bewertet wurden insgesamt 44 Länder. Die Menschen bleiben jedoch vielfach pessimistisch.

Zum ersten Mal seit zehn Jahren haben sich in fast allen Industrieländern die Lebensbedingungen für Rentner im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Dies ist das Ergebnis einer Studie eines global tätigen Vermögensverwaltungs-Unternehmens.

Die Studie wurde bereits zum zwölften Mal ermittelt. Sie ist Teil eines jährlichen Berichts zur globalen Entwicklung des Lebensstandards im Ruhestand. Der diesjährige Report wurde im März und April in Zusammenarbeit mit dem Finanzforschungs-Unternehmen Coredata Research Ltd. erstellt.

Insgesamt 18 Leistungsindikatoren unter der Lupe

Die Studie berücksichtigt insgesamt 44 Länder, darunter Volkswirtschaften des Internationalen Währungsfonds (IWF) und Mitglieder der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Betrachtet wurden ebenfalls die Bric-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China.

Untersucht wurde, wer hinsichtlich finanzpolitischer, wirtschaftlicher, demografischer und umweltrelevanter Faktoren am besten in der Lage ist, eine gute Lebensqualität im Alter zu gewährleisten. Die Analysten bewerteten die Länder nach 18 Leistungsindikatoren, die in die vier Kategorien Gesundheit, Lebensqualität, materieller Wohlstand und Finanzen im Ruhestand gegliedert sind.

Dazu wurden Daten verschiedener Quellen herangezogen, unter anderem Zahlen der Weltbank. Die Studienautoren berechneten in jeder Kategorie eine mittlere Punktzahl und kombinierten diese für eine Gesamtwertung in Form eines Gesamtindex.

Deutschland schafft wieder Einzug in die Top Ten

In der diesjährigen Auswertung verteidigte der Vorjahressieger Norwegen seinen Spitzenplatz. Auch die Ränge zwei bis vier blieben unverändert bei der Schweiz, Island und Irland. Luxemburg und die Niederlande stiegen auf Position fünf beziehungsweise sechs auf. Dagegen fielen Australien und Neuseeland an Stelle sieben beziehungsweise acht zurück.

Nachdem sich Deutschland im vergangenen Jahr aus den Top Ten auf Platz elf verabschieden musste, folgt jetzt ein Sprung vom elften auf den neunten Platz zurück in die Bestenliste. Dies gelang vor allem aufgrund einer verbesserten Performance in der Kategorie Finanzen, in der jetzt 64 Prozent aller möglichen Punkterreicht wurden (2022: 55 Prozent, 2013. 61 Prozent).

Verbesserung im Bereich materieller Wohlstand

Auch im Bereich materieller Wohlstand konnte sich Deutschland verbessern und erzielt nun 77 Prozent der möglichen Punkte (2022: 71 Prozent; 2013: 82 Prozent). Im Segment Gesundheit ging es dagegen leicht bergab auf 86 Prozent (2022: 87 Prozent; 2013: 89 Prozent).

Der Index für die Lebensqualität stagniert bei 80 Prozent (2013: 85 Prozent). Der Gesamt-Score beträgt nun 76 Prozent nach 72 Prozent im Jahr 2022 und 78 Prozent im Jahr 2021.

Für Dänemark hingegen ging es eine Etage tiefer auf Rang zehn. Aus den Top Ten herausgefallen ist in diesem Jahr die Tschechische Republik.

Gesamtbild verbessert, der Einzelne hat Bedenken

Insgesamt würden Verbesserungen in allen vier untersuchten Kategorien darauf hindeuten, dass Rentensicherheit auf Makroebene erreichbarer erscheint, heißt es im Bericht. In einzelnen Ländern seien die Menschen jedoch nicht so optimistisch.

Eine Umfrage unter 8.550 Privatanlegern habe ergeben, dass 48 Prozent von ihnen unüberwindbare Probleme in finanzieller, gesellschaftlicher und persönlicher Hinsicht sehen. Im Jahr 2021 waren es nur 40 Prozent.

Zumindest die finanziellen Probleme im Rentenalter können mit einer ausreichenden Altersvorsorge im Laufe des Erwerbslebens vermieden werden. Von der privaten Versicherungswirtschaft werden diesbezüglich bedarfsgerechte Lösungen angeboten.

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