In diesen Großstädten schlagen Fahrraddiebe am häufigsten zu

(verpd) In Berlin wurden auch im vergangenen Jahr nach absoluten Zahlen die meisten Fahrraddiebstähle registriert. In Relation zur Einwohnerzahl liegt jedoch Leipzig an der Spitze. Dort war die Klaurate fast fünfmal so hoch wie im Bundesschnitt. Dies geht aus der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik hervor. Sie belegt auch, wie stark sich die Aufklärungsquoten unterscheiden.

Im letzten Jahr ist die Zahl der amtlich registrierten Fahrraddiebstahl-Delikte (inklusive unbefugter Ingebrauchnahme) mit 233.584 auf einen neuen Tiefststand gesunken. Das zeigt die aktuelle Polizeiliche Kriminalstatistik 2021 (PKS 2021). Dies entspricht einem Rückgang um fast 27.500 Fälle beziehungsweise über zehn Prozent im Vergleich zum Jahr zuvor.

Aus den PKS-Daten geht auch hervor, dass die Klaurate, also die Anzahl dieser Delikte in Relation zur Einwohnerzahl, in den deutschen Großstädten (ab 100.000 Einwohner) höchst unterschiedlich ausfällt.

In Berlin die meisten Delikte

Nach absoluten Diebstahlzahlen ist Berlin, wie in den Vorjahren, Spitzenreiter. Zwar ist in der Bundeshauptstadt die Zahl der Fahrraddiebstähle im Berichtsjahr um fast acht Prozent zurückgegangen.

Dennoch wurden in Berlin mit rund 25.400 mehr als doppelt so viele solcher Delikte verzeichnet wie in Hamburg, der Stadt mit der zweithöchsten Anzahl an gestohlenen Fahrrädern. In Hamburg haben sich diese Kriminalfälle um zwei Prozent auf knapp 14.300 Velodiebstähle reduziert.

Dahinter folgt Leipzig mit etwa 8.200 geklauten Drahteseln (minus zehn Prozent) vor Köln (minus 14 Prozent), München (minus zwölf Prozent), Frankfurt am Main (plus 19 Prozent) und Bremen (minus fünf Prozent), die jeweils zwischen 4.700 und rund 6.500 gestohlenen Velos zu beklagen haben.

Die größten Veränderungen

Auffällig ist zudem, dass es in vielen Städten massive Veränderungen gab. So war die Anzahl der geklauten Drahtesel in 65 der 83 aufgelisteten Großstädte rückläufig. Reduzierungen von mindestens 40 Prozent gab es in Bremerhaven (von 963 auf 544 erfasste Delikte) und Hildesheim (von 673 auf 388).

Andererseits wuchs die Zahl der polizeilich erfassten Fahrraddiebstähle in Kassel mit über 93 Prozent am stärksten (von 759 auf 1.468 Fälle). Über die Hälfte betrug die Steigerungsrate in Siegen (von 108 auf 170), mehr als 40 Prozent in Potsdam (von 1.626 auf 2.311) und Krefeld (von 1.327 auf 1.927).

Leipzig ist erneut die Hauptstadt der Fahrraddiebe

In Relation zur Einwohnerzahl war 2021 – wie auch in einigen der Vorjahre – Leipzig die Hauptstadt der Fahrraddiebe. Dort lag die Klaurate bei fast 1.400 Delikten pro 100.000 Einwohner.

Dahinter folgen Münster und Potsdam mit Klauraten von jeweils um die 1.300 vor Halle (Saale) und Göttingen mit ebenfalls vierstelligen Werten. Zum Vergleich: Im Bundesschnitt wurden 280,9 geklaute Drahtesel pro 100.000 Einwohner amtlich registriert.

Die Großstädte* mit dem höchsten Fahrraddiebstahl-Risiko in 2021

Stadt

Fahrraddiebstahl-Risiko gemäß Klaurate**

Leipzig

1.374,6

Münster

1.322,0

Potsdam

1.269,0

Halle (Saale)

1.021,2

Göttingen

1.015,0

Aachen

918,5

Krefeld

849,5

Bremen

835,2

Cottbus

793,4

Hannover

772,0

Bundesdurchschnitt

280,9

Remscheid weiterhin mit dem niedrigsten Diebstahlrisiko

In insgesamt nur vier Großstädten lag die Klaurate pro 100.000 Einwohner unter 100. Das geringste Risiko für Fahrraddiebstähle bestand den PKS-Daten zufolge im vergangenen Jahr erneut in Remscheid. Hier wurden lediglich 44 Drahtesel pro 100.000 Einwohner gestohlen.

Vergleichsweise niedrig war das Risiko mit Klauraten von jeweils um die 100 auch in Solingen, Pforzheim, Hagen und Wuppertal.

Die Großstädte* mit dem niedrigsten Fahrraddiebstahl-Risiko in 2021

Stadt

Fahrraddiebstahl-Risiko gemäß Klaurate**

Remscheid

44,8

Solingen

89,2

Pforzheim

95,2

Hagen

97,0

Wuppertal

102,5

Bochum

134,4

Kaiserslautern

140,5

Heilbronn

142,3

Stuttgart

142,6

Oberhausen

146,0

Bundesdurchschnitt

280,9

Deutliche Unterschiede bei der Aufklärungsquote

Die Aufklärungsquote liegt bundesweit bei 9,9 Prozent. Somit wurde nicht einmal jeder zehnte Velodiebstahl aufgeklärt.

In 43 der 83 Großstädte wurden anteilig sogar noch weniger Diebe entlarvt. In Bottrop, Hamburg, Mülheim an der Ruhr, Rostock, Bonn und Bremen lag die Aufklärungsquote gerade einmal bei rund vier Prozent. Damit waren bei nur etwa jedem 25. Raddiebstahl die Ermittlungen der Polizei erfolgreich.

Die besten polizeilichen Erfolge wurden dagegen in Remscheid, Chemnitz und Braunschweig erzielt. Dort wurde im Berichtsjahr fast jeder vierte Fahrraddiebstahl aufgeklärt.

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