In der Freizeit besteht das größte Unfallrisiko

(verpd) Jedes Jahr werden zwischen 1,8 und 2,0 Millionen Menschen so schwer verletzt, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Die Bereiche, in denen sich die meisten und schwersten Unfälle ereignen, sind jedoch von der gesetzlichen Unfallversicherung nicht abgedeckt, wie Daten des Statistischen Bundesamtes belegen.

Nach den Daten der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) werden jedes Jahr fast zehn Millionen Bürger hierzulande bei einem Unfall so schwer verletzt, dass sie medizinisch behandelt werden müssen.

Im Jahr 2020 – neuere Daten liegen noch nicht vor – mussten in Deutschland rund 1,8 Millionen Menschen wegen Verletzungen stationär behandelt werden. In den fünf vorangegangenen Jahren waren es sogar jeweils rund zwei Millionen Patienten.

Im gleichen Zeitraum starben jährlich zwischen 24.600 und 27.300 Personen durch Unfälle. Dies geht aus den aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervor. Das höchste Risiko, einen schweren Unfall zu erleiden, besteht jedoch nicht im Straßenverkehr oder während der Arbeit, sondern zu Hause und in der Freizeit, wie diverse Statistiken verdeutlichen.

Zu Hause ist es am gefährlichsten

Laut Destatis entfielen von 2015 bis 2020 jedes Jahr zwischen 84 und fast 89 Prozent aller tödlichen Unfälle auf den Heim- und Freizeitbereich. Bei den Verkehrsunfällen ist der Anteil an allen tödlichen Unfällen von knapp 15 Prozent in 2015 auf rund elf Prozent in 2019 und etwas über zehn Prozent in 2020 gesunken. Zwischen unter einem und weniger als zwei Prozent aller jährlichen Unfälle mit Todesfolgen sind im genannten Zeitraum auf Arbeits- und Schulunfälle zurückzuführen.

Insbesondere das Unfallrisiko in den eigenen vier Wänden ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Während 2015 knapp 40 Prozent aller tödlichen Unfälle sich zuhause ereigneten, lag der Anteil 2017 bereits bei 44 Prozent und 2020 sogar bei knapp 48 Prozent. Seit 2016 ist laut den Statistikdaten die eigene Wohnung der Ort, an dem es die meisten Unfalltoten zu beklagen gibt.

Beispielsweise starben 2020 laut Destatis 27.273 Menschen bei Unfällen, davon fast 89 Prozent bei 24.166 bei Heim- und Freizeitunfällen. Im Detail kamen 13.056 Personen zu Hause und 11.110 beim Sport, beim Spielen und in sonstigen Freizeitaktivitäten durch ein Unglück ums Leben.

Zudem belegen Daten der BAuA von 2015, dass auch das Risiko, eine Unfallverletzung zu erleiden, im Privatbereich am höchsten ist. 2015 ereigneten sind 9,7 Millionen Unfälle, bei denen Personen verletzt wurden. Rund 72 Prozent dieser Vorfälle passierten zu Hause und in der Freizeit, weniger als 24 Prozent ereigneten sich während der Berufsausübung oder in der Schule und etwa vier Prozent entfielen auf Verkehrsunfälle.

Gesetzlicher Schutz mit Lücken

Doch gerade in den Bereichen mit dem höchsten Unfallrisiko, nämlich in der Freizeit und zu Hause, greift der Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung in der Regel nicht. Denn Arbeitnehmer, Kinder, Schüler und Studenten sind meist nur bei Unfällen, die bei einer Tätigkeit im Zusammenhang mit dem Beruf, der Ausbildung, der Schule oder dem Kinderkarten passieren, oder auf dem Hin- beziehungsweise Heimweg dorthin, gesetzlich unfallversichert.

Rentner und nicht Erwerbstätige wie Hausfrauen oder -männer sowie Kleinkinder stehen in den meisten Fällen gar nicht unter dem Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung. Aber selbst, wenn die gesetzliche Unfallversicherung beispielsweise aufgrund eines Arbeitsunfalles leistet, drohen zum Beispiel bei einer unfallbedingten Invalidität teils hohe Einkommenseinbußen und Zusatzkosten, die der Verunfallte selbst zu tragen hat.

Auch die Leistungen der sonstigen Sozialversicherungen, sofern ein Anspruch darauf besteht, reichen oft nicht, um zum Beispiel bei einem dauerhaften Gesundheitsschaden den bisherigen Lebensstandard zu halten oder nach dem Unfalltod die Angehörigen ausreichend abzusichern.

Umso wichtiger ist es für alle, zusätzlich privat vorzusorgen, damit die finanziellen Folgen eines schweren Unfalles abgesichert sind. Dies ist unter anderem mit einer privaten Unfall-, Berufs- und/oder Erwerbsunfähigkeits-Versicherung möglich. Eine Lebensversicherung kann zudem für einen passenden Hinterbliebenenschutz sorgen. Der Versicherungsvermittler berät auf Wunsch, welche Absicherungslösungen individuell sinnvoll sind.

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