Hohe Schäden durch Unwetter und sonstige Naturrisiken

(verpd) Naturgewalten haben hierzulande im ersten Halbjahr 2022 Schäden in Höhe von rund drei Milliarden Euro verursacht. Dazu hat nicht nur die Wintersturm-Serie „Ylenia“, Zeynep“ und „Antonia“ sowie das Orkantief „Emmelinde“ im Frühjahr beigetragen.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) hat jüngst eine Bilanz der durch Sturm, Hagel und sonstigen Unwetter- und Naturgefahren verursachten versicherten Schäden für die ersten sechs Monate dieses Jahres vorgelegt. 2022 sei mit einer Schadensumme von rund drei Milliarden Euro bisher ein überdurchschnittliches Schadenjahr, teilt der GDV mit.

Insgesamt entfielen etwa 2,5 Milliarden Euro auf Zerstörungen an Häusern, Hausrat sowie Gewerbe- und Industriebetrieben. Auch die Höhe der Kfz-Kaskoschäden, die durch Naturrisiken verursacht wurde, lag mit 500 Millionen Euro leicht über dem Durchschnitt.

Wintersturm-Serie für fast die Hälfte der Kosten verantwortlich

Allein die Stürme „Ylenia“, Zeynep“ und „Antonia“ im Februar dieses Jahres schlugen mit zusammen 1,4 Milliarden Euro zu Buche. Die Sturmserie liegt damit auf Platz drei der schwersten Winterstürme seit 2002.

Auch das Orkantief „Emmelinde“, das mehrere Tornados im Gepäck hatte, richtete im Mai erhebliche Zerstörungen an, besonders in Paderborn, Höxter und Lippstadt, wie Versicherer berichteten.

Demgegenüber blieben große Überschwemmungen und Starkregen aus. Dennoch wurden durch Elementarrisiken wie Starkregen, Überschwemmung, Hochwasser, Lawinen, Schneedruck, Erdrutsche oder Erdsenkungen Schäden in Höhe von 100 Millionen Euro verursacht.

Extremwetter-Ereignisse nehmen in Frequenz und Intensität zu

Nach Angaben des GDV schreitet die Klimaerwärmung weiter voran. Die 1,5-Grad-Schwelle des Pariser Klimaabkommens könnte bereits 2026 überschritten werden. Infolge des Klimawandels würden Extremwetterereignisse in Frequenz und Intensität zunehmen. 2021 war dem Branchenverband zufolge das bislang teuerste Naturgefahrenjahr.

Gleichwohl verfügt derzeit nur etwa die Hälfte der Hausbesitzer in Deutschland über einen erweiterten Versicherungsschutz gegen Elementargefahren. Die Quote war nach der Hochwasserkatastrophe durch das Tief „Bernd“ von 46 auf rund 50 Prozent gestiegen. Elementarrisiken lassen sich meist im Rahmen einer Elementarschaden-Versicherung optional in die Hausrat- und in die Gebäudeversicherungs-Police gegen Aufpreis miteinschließen.

Ob das Haus und/oder der Hausrat gegen Schäden durch Elementarrisiken versichert ist, steht in der Police beziehungsweise den Versicherungs-Bedingungen, die der Gebäude- oder der Hausratversicherungs-Versicherung zugrunde liegen. Man kann sich aber auch direkt beim Versicherungsvermittler erkundigen.

Der GDV bietet zwei Online-Tools zur Einschätzung des eigenen Risikos. Der „Naturgefahren-Check“ informiert darüber, welche Folgen Unwetter in der Vergangenheit am Wohnort verursacht haben. Details zur Gefährdung durch Flusshochwasser und Starkregen liefert der „Hochwasser-Check“.

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