(verpd) Im vergangenen Jahr erhielten die Versicherten erneut 110 Millionen Euro für entwendete Drahtesel. Dabei ging die Zahl der Fälle zurück, die Kosten pro Fahrraddiebstahl sind dagegen auf einen neuen Rekordwert von 880 Euro gestiegen. Dies zeigen Zahlen des Branchenverbandes GDV.

Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland laut der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS 2021) 233.584 Fahrraddiebstähle aktenkundig. Das waren ein Zehntel weniger als im Vorjahr und die achte Verminderung in Folge.

Im Vergleich zum Höchststand im Jahr 2003 (über 437.000) hat sich die Zahl der Delikte beinahe halbiert.

Corona-Effekt

Von einer ähnlichen Entwicklung bei den Velos mit Versicherungsschutz berichtet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV). Demnach wurden 2021 mit 125.000 etwa ein Zehntel weniger Räder geklaut als im Jahr zuvor.

Dazu GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen: „Auch für 2021 gehen wir von einem Corona-Effekt aus. Viele Menschen haben von zu Hause aus gearbeitet, so dass Fahrräder seltener unbeaufsichtigt im Freien abgestellt wurden“. So habe es weniger Gelegenheiten für die Fahrraddiebe gegeben.

Durchschnittliche Kosten klettern auf Rekordniveau

Die Schadensumme betrug laut Verband – wie im Vorjahr – 110 Millionen Euro. Dabei schlug der Einzelfall mit durchschnittlich 860 (Vorjahr unter 800) Euro zu Buche. Das war ein neuer Rekordwert und fast doppelt so hoch wie vor zehn Jahren (440 Euro).

Da es weniger Gelegenheiten im Freien gegeben habe, suchen Langfinger nach GDV-Angaben „zunehmend auch in Kellerräumen gezielt nach hochwertigen Rennrädern, E-Bikes oder Mountainbikes, um sie weiterzuverkaufen“.

Deshalb rät Asmussen, dass Drahtesel im Keller „nicht nur abgeschlossen, sondern am besten auch fest angeschlossen werden“.

Schutz im Rahmen der Hausratversicherung oder separat

Fahrräder sind im Rahmen der Hausratversicherung gegen die üblichen Gefahren einschließlich Einbruchdiebstahl geschützt. Der einfache Diebstahl im Freien kann mitversichert werden. Dafür wird in der Regel ein Zuschlag verlangt.

Weitergehenden Schutz, auch für besonders teure Velos, bietet eine separat abzuschließende Fahrradversicherung.