Für einen unfallfreien Grillspaß

(verpd) Das Grillen gehört mit zu den beliebtesten Freizeitvergnügen. Doch nicht nur Leichtsinn, auch eine falsche Ausrüstung beim Grillen führt immer wieder zu schweren Unfällen – teils mit hohen Sachschäden und sogar schweren bis hin zu tödlichen Brandverletzungen bei Personen. Worauf man beim Grillen achten sollte, damit keine Unfälle passieren.

Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Verbrennungsmedizin e.V. ereignen sich jährlich etwa 4.000 Unfälle beim Grillen, bei denen Anwesende leichte bis schwere Brandverletzungen erleiden.

Immer wieder kommt es auch zu tödlichen Grillunfällen. Häufige Ursache sind Unwissenheit, Leichtsinn und eine ungenügende Ausrüstung.

Das sichere Equipment

Nach Angaben des gemeinnützigen Vereins Aktion Das sichere Haus e.V. (DSH) sollten nur unbeschädigte Grillgeräte verwendet werden, die das Zeichen DIN Certco beziehungsweise ein GS-Zeichen (Geprüfte Sicherheit) nach DIN EN 1860-1 tragen.

Eine verwendete Grillkohle sollte nach DIN EN 1860-2 geprüft und entsprechend gekennzeichnet sein. Tannenzapfen und Altholz sind kein geeignetes Brennmaterial, da diese während des Grillvorgangs giftige Gase abgeben können. Zudem sollten nur spezielle Grillanzündhilfen wie Anzünder, Zündwürfel oder Pasten verwendet werden, die das Prüfzeichen DIN EN 1860-3 tragen.

Wer ungeeignete Anzündhilfen wie Alkohol, Spiritus, Lampenöl oder Benzin einsetzt, oder diese auf die heiße Kohle nachschüttet, muss mit einer unkontrollierbaren Explosion oder einer meterhohen und bis zu 1.200 Grad Celsius heißen Stichflamme rechnen. Gerade diese falschen Anzündhilfen sind eines der häufigsten Ursachen für schwere Brandunfälle.

Übrigens, ein Gasgrill sollte nie von oben mit einem normalen Feuerzeug gezündet werden, da es dabei zu einer Stichflamme kommen kann. Aus Sicherheitsgründen empfehlen Brandexperten Gasgrillmodelle, die einen automatischen Zünder oder zumindest eine Aussparung im Gehäuse für das gefahrlose Anzünden haben. Gasflaschen sollten zudem nur stehend verwendet werden, da die Ventile meist für eine aufrechte Lage ausgelegt sind und anderenfalls undicht werden können.

Niemals in Innenräumen mit Holz oder Gas grillen

Prinzipiell ist es wichtig, den Grill auf einem geraden und windgeschützten Platz im Freien, kippfrei und mit einem Mindestabstand von fünf Metern zu brennbaren Gegenständen wie Büschen, Bäumen oder Gartenmöbeln aufzustellen. Aufgrund einer erhöhten Brandgefahr sollte ein Gas- sowie ein Holzkohlegrill niemals unter einem Sonnenschirm oder einer Markise betrieben werden.

Auf gar keinen Fall darf man einen Grill in einem geschlossenen Raum wie einer Garage oder im Wohnzimmer betreiben – auch nicht, wenn Fenster und/oder Türen geöffnet sind. Denn beim Grillen entsteht das giftige, aber geruch- und farblose Rauchgas Kohlenmonoxid, welches im Raum schnell eine hohe Konzentration erreicht und so in kurzer Zeit zu einer Kohlenmonoxidvergiftung bis hin zum Erstickungstod führen kann. Jedes Jahr sterben zahlreiche Menschen durch diesen Leichtsinn.

Wenn Kinder und/oder Haustiere beim Grillen anwesend sind, sollten sie immer unter der Aufsicht von Erwachsenen sein und einen Mindestabstand von zwei bis drei Metern zum heißen Grill einhalten.

Vom Grillbesteck bis hin zur richtigen Grilltemperatur

Während des Grillens minimieren ein langes Grillbesteck, eine Grillschürze und nicht brennbare Grillhandschuhe die Verbrennungsgefahr beispielsweise durch Fettspritzer.

Wer Grillschalen verwendet, die abtropfendes Fett auffängt, minimiert Fettspritzer und mindert das Risiko eines Fettbrandes. Übrigens, der durch brennendes Fett entstehende Qualm kann krebserregend sein.

Doch auch die Gase, die beim Anbrennen der Grillkohle freiwerden, können gesundheitsschädlich sein. Daher empfiehlt es sich, das Grillgut erst auf den Grill zu legen, wenn die Holzkohle die richtige Temperatur für das gleichmäßige Grillen hat. Erkennen lässt sich dies, wenn die Kohle mit einer weißen Ascheschicht überzogen ist. Aus diesem Grund sollte man auch auf das Nachlegen von Grillkohle, während das Grillgut noch auf dem Grill liegt, verzichten.

Eine Brandgefahr besteht nicht nur während des Grillens

Aus Gründen der Sicherheit empfehlen Experten beim Grillen, einen Kübel Sand, eine Löschdecke oder einen Feuerlöscher, am besten der Brandklasse F, in Griffweite zu haben, wenn es trotz aller Vorsicht doch zu einem ungewollten Feuer kommt, das man löschen muss.

Zu beachten ist jedoch, dass brennendes Fett auf keinen Fall mit Wasser gelöscht werden darf, da dies zu Stichflammen oder einer Fettexplosion führen kann. Sinnvoller ist es, das Feuer beispielsweise mit einer Löschdecke, mit Sand oder einem Feuerlöscher der Brandklasse F zu ersticken. Bei einem Kugelgrill reicht es meist schon, den Deckel zu schließen, um dem Feuer den Sauerstoff zu entziehen.

Prinzipiell darf ein heißer Grill zu keiner Zeit sich selbst überlassen sein, denn anderenfalls könnte ein Windstoß den Grill umwerfen oder auch zu einem Funkenflug führen und dadurch unbemerkt einen Brand auslösen.

Nach dem Grillen muss die Grillkohle vollständig erkaltet sein, bevor sie im Restmüll entsorgt werden kann. Bei einem Gasgrill sollten nach dem Grillvorgang aus Sicherheitsgründen zuerst die Gasventile und dann das Flaschenventil geschlossen werden.

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