(verpd) Ein Großteil der Internetnutzer informiert sich wegen vorhandener Krankheitssymptome vor, aber auch nach einem Arzttermin online über die jeweiligen Leiden. Seriöse und unabhängige Informationsquellen sollten hier die erste Wahl sein. Entsprechende Angebote gibt es unter anderem von Bundesministerien sowie anderen vertrauenswürdigen Institutionen.
Laut einer aktuellen repräsentativen Umfrage des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom) recherchierten letztes Jahr rund 62 Prozent der Internetnutzer zuerst im Internet, bevor sie wegen vorhandener Symptome einen Arzt konsultierten. Im Jahr 2021 waren es 56 Prozent und 2020 53 Prozent.
Und auch nach einem Arztbesuch informierte sich letztes Jahr die Mehrheit, nämlich 63 Prozent, online über ihre Symptome, Diagnosen, verschriebenen Arzneien und verordneten Therapien. Für die aktuelle Studie wurden letztes Jahr 1.144 Personen ab 16 Jahren in Deutschland telefonisch befragt.
Malte Fritsche, Bitkom-Experte für E-Health, betont: „Im Internet gibt es eine Vielzahl an hochwertigen Informationen zu Gesundheitsthemen. Auch über innovative Apps können sich die Menschen mit hoher Genauigkeit über ihre Symptome und Therapien informieren. Wichtig ist, auf vertrauenswürdige Anbieter zu achten. Und grundsätzlich gilt: Im Zweifelsfall immer Arzt oder Ärztin zu Rate ziehen.“
Eine vertrauenswürdige und auf wissenschaftlich fundierten Fakten basierende Informationsplattform bietet das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) mit dem „Nationalen Gesundheitsportal“ unter gesund.bund.de an. Das Webportal informiert werbefrei unter anderem zu den Bereichen Krankheiten, Gesund leben, Gesundheitsvorsorge, Pflege und Gesundheit Digital.
Im Menüpunkt „Krankheiten“ werden Symptome, Ursachen, Diagnose- und Behandlungs-Möglichkeiten zu gängigen Krankheiten wie Krebsleiden, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, psychische Krankheiten, Muskel- oder Gelenkleiden bis hin zu Haut- und Infektionserkrankungen erläutert. Auch über besondere Themen wie Affenpocken, die seit letztem Jahr in Europa vermehrt aufgetreten sind, oder Allergien, die häufig im Frühjahr auftreten, sind umfassende Informationen abrufbar.
Im Bereich der Pflege werden unter anderem die Pflegeleistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung erklärt und im Menüpunkt „Gesund Leben“ finden sich Tipps zur gesunden Ernährung und für ein gutes Wohlbefinden. Unter „Gesundheitsvorsorge“ findet man neben einer Arzt- und Kliniksuche sowie diversen Notfallnummern auch Grundlegendes zu Arzneimitteln, Patientenrechten und der Hilfe zur Selbsthilfe. Der Bereich enthält auch eine Übersicht zu den medizinischen Diagnoseschlüsseln.
Die Rubrik „Gesundheit Digital“ enthält unter anderem Ausführungen zur elektronischen Patientenakte (ePa), zu Apps auf Rezept, zur elektronischen Krankschreibung, zum elektronischen Rezept (E-Rezept) und zur Telemedizin wie zur Online-Videosprechstunde.
Weitere Gesundheitsportale von offiziellen Stellen wie dem BMG, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sind: www.frauengesundheitsportal.de, www.maennergesundheitsportal.de, www.in-form.de, www.gesund-aktiv-aelter-werden.de, www.aelter-werden-in-balance.de, www.serviceportal-zuhause-im-alter.de, www.wegweiser-demenz.de und www.wege-zur-pflege.de.
Zu den vertrauenswürdigen Institutionen, die online neutrale und wissenschaftlich fundierte Informationen zu Krankheiten und anderen Gesundheitsthemen anbieten, gehören unter anderem:
Das Webportal www.igel-monitor.de des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. (MDS) informiert über die „Individuellen Gesundheitsleistungen“, also ärztlichen Leistungen, die in der Regel nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden.
Detaillierte Ausführungen zu den verschiedensten Krebserkrankungen gibt es online beim Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ, www.krebsinformationsdienst.de), gefördert unter anderem vom BMG. Umfangreiche und werbefreie Informationen zum Thema Allergien findet man im Webauftritt www.allergieinformationsdienst.de des Helmholtz Zentrums München. Eine Arzt- und Krankenhaussuche enthält der Internetauftritt www.weisse-liste.de der Bertelsmann Stiftung.