Diese Krankheiten fürchten die Deutschen am meisten

(verpd) Verglichen mit Demenz, schweren Unfällen und Herzinfarkten ist die Sorge vor Corona beinahe zu vernachlässigen, wie eine aktuelle Studie einer gesetzlichen Krankenkasse verdeutlicht. Die Angst vor Covid-19 steht bei der Bevölkerung gleichauf mit Diabetes. Die größte Sorge haben die Menschen weiterhin vor einer Krebserkrankung.

„Die Corona-Pandemie ist scheinbar für viele Menschen so alltäglich geworden, dass die Angst vor einer Infektion sinkt.“ So lautet das Fazit von Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender der gesetzlichen Krankenkasse DAK-Gesundheit. Damit unterstreicht er das Ergebnis einer repräsentativen Langzeit-Studie der Forsa Politik und Sozialforschung GmbH, die im Auftrag der DAK-Gesundheit durchgeführt wurde.

Die Umfrage mit dem Namen „Angst vor Krankheiten“ wurde vom 31. Oktober bis zum 3. November 2022 erhoben. Interviewt wurden bundesweit 1.005 Personen ab 14 Jahren. Es handelt sich dabei um eine regemäßige und repräsentative Bevölkerungsbefragung.

Coronavirus verlor über die Zeit seinen Schrecken

Lediglich 18 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass sie sich aktuell vor einer Covid-19-Infektion fürchten. Damit liegt Corona gleichauf mit Diabetes und auf dem vorletzten Platz im Angst-Ranking. 2020 hatten noch 37 Prozent Angst vor Covid-19, im vergangenen Jahr sank der Anteil bereits auf 20 Prozent. Immerhin acht von zehn Befragten halten sich dennoch nach wie vor an die Corona-Schutzregeln, wie die Umfrage zeigt.

Storm sieht die unterschiedliche Handhabung der Pandemie in Bezug auf die Isolationspflicht kritisch. So besteht zum Beispiel in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Schleswig-Holstein seit Mitte November keine Isolationspflicht mehr für alle, die positiv auf Covid-19 getestet werden.

„Wir brauchen verständliche und einheitliche Regeln, die zwischen den Ländern abgestimmt sind und die die Menschen nachvollziehen können“, so der Vorstandsvorsitzende. Gerade die Wintermonate seien besonders gefährlich. Hier seien die Schutzmaßnahmen gefordert und Regeln zu befolgen.

Andere Krankheiten verbreiten mehr Sorge

Den größten Schrecken verbreitet laut Umfrageergebnis der Krebs. 72 Prozent nannten die bösartige Tumorbildung als am furchtbarsten. Mit fast 20 Prozent weniger, nämlich 55 Prozent, rangiert Alzheimer/Demenz auf Platz zwei. Einen Unfall mit schwerer Verletzung fürchtet etwas mehr als die Hälfte, 51 Prozent.

Auch andere Krankheiten machen den Deutschen Sorgen:

  • Schlaganfall (50 Prozent)
  • Herzinfarkt (42 Prozent),
  • schwere Augenkrankheit bis zur Erblindung (34 Prozent),
  • psychische Leiden (32 Prozent),
  • schwere Lungenerkrankungen (26 Prozent),
  • Diabetes (18 Prozent),
  • Covid-19 (18 Prozent) und
  • Geschlechtskrankheiten, beispielsweise Aids (zwölf Prozent).

Die Bürger haben wieder mehr Angst, bauen aber auch mehr vor

Der Bericht legt dar, dass sich das Angstempfinden der Deutschen in den vergangenen fünf Jahren wieder etwas erhöhte. Erkennbar ist auch, dass Frauen häufiger als Männer schwere Krankheiten fürchten.

Gesamtheitlich nutzen aber immer mehr Menschen die kostenlosen Vorsorge-Angebote. Rund 63 Prozent gehen aktuell zur Krebsvorsorge. Noch 2017 war es nicht einmal die Hälfte der Befragten. Allerdings sind Männer hier weniger konsequent dabei als Frauen. Den Gesundheits-Check gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen nehmen rund 50 Prozent in Anspruch.

Frauen sind vorsorglicher als Männer

Die große Mehrheit – 87 Prozent – bewertet ihren Gesundheitszustand als „gut“ oder besser. Auch hier zeigen Frauen mehr Enthusiasmus. Neben den Gesundheitskontrollen zählen sie das Wahrnehmen von Impfangeboten, regelmäßigen Sport, gesunde Ernährung und den geringeren Konsum von Alkohol und Tabak zu ihren Präventionsmaßnahmen.

Männer lassen sich ebenfalls impfen und geben an, regelmäßig zum Sport zu gehen. Entspannungsübungen und der Verzicht auf Alkohol, Rauchen und gesunde Ernährung sind aber nicht ganz so ausgeprägt.

Präventionstipps

Was Männer präventiv für eine bessere Gesundheit tun können, zeigt das Männergesundheitsportal, ein Webportal der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Daneben widmet sich die seit 2003 bestehende „Movember“-Stiftung der Männergesundheit – insbesondere der Krebsvorsorge, aber auch depressiver Erkrankungen.

Informationen rund um die Gesundheit für Frauen enthält der Webauftritt Frauengesundheitsportal der BZgA. Mehr Informationen, welche Präventionsmaßnahmen für Männer und Frauen sinnvoll sind, bietet die kostenlos herunterladbare Broschüre „Ratgeber zur Prävention und Gesundheitsförderung“ des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG).

Tipps gibt es auch im Webportal In-form.de, das zum nationalen Aktionsplan „In Form – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“ gehört, der vom BMG und dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft getragen wird.

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