Diese Autos werden am häufigsten geklaut

(verpd) Die 2022 nach der Stückzahl am meisten gestohlenen Autos waren von VW, wie auch im vergangenen Jahr. Bei den am häufigsten gestohlenen Wagen in Relation zu den kaskoversicherten Pkws belegte Land Rover erneut den ersten Platz. Die höchste Klaurate eines Automodells entfiel jedoch auf einen anderen Autohersteller. Dies zeigt der kürzlich von einem Versicherungsverband vorgestellte „Kfz-Diebstahlreport 2022“.

Letztes Jahr ist die Zahl der geklauten kaskoversicherten Pkws erstmals unter die Marke von 10.000 gesunken. 2021 wurden nämlich mit 9.805 gestohlenen Autos fast 900 Wagen weniger entwendet als im Jahr zuvor (minus 8,3 Prozent). Dies geht aus dem „Autodiebstahlreport 2022“ hervor, den der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) jüngst veröffentlicht hat.

In 2020, dem ersten Jahr der Coronakrise, war die Verringerung mit etwa einem Viertel noch deutlich stärker ausgefallen. Zum Vergleich: Mitte der 1990er-Jahre wurden noch um die 100.000 kaskoversicherte Pkw geklaut, Anfang des Jahrtausends immerhin noch weit über 42.000.

Dennoch galt für 2021: „Für jeden Diebstahl haben die Versicherer im Durchschnitt über 19.100 Euro gezahlt. Insgesamt verursachten Autodiebe 2021 damit einen wirtschaftlichen Schaden von mehr als 187 Millionen Euro – also rechnerisch über 500.000 Euro pro Tag“, hebt Jörg Asmussen, GDV-Hauptgeschäftsführer, hervor.

Volkswagen ist die Lieblingsmarke der Autodiebe

Die Lieblingsmarke der Autodiebe nach Stückzahl bleibt Volkswagen – trotz eines Rückgangs um rund ein Siebtel auf 1.525 Vorfälle. An zweiter Stelle liegt weiterhin die Marke Audi mit 1.286 Delikten (minus 5,4 Prozent). Die Positionen drei und vier belegen – in umgekehrter Reihenfolge zu 2020 – die Marken Mercedes-Benz (minus 11,5 Prozent auf 997 gestohlene Gefährte) und BMW (inklusive Mini).

Dahinter folgen die Marken Mazda (von sieben auf fünf), Ford (unverändert an sechster Stelle) sowie Toyota (inklusive Lexus; von fünf auf sieben). Während bei Mazda eine Steigerung zu beobachten war, ging es bei Ford um minus drei Prozent (auf 524 Vorfälle) und bei Toyota um über ein Viertel (auf 441 Delikte) bergab.

Auf den Plätzen acht bis 20 der am meisten geklauten Automarken liegen: Renault (406 gestohlene Pkws), Hyundai (371 Pkws), Opel (294 Pkws), Fiat (inklusive Alfa Romeo, Lancia) (278 Pkws), Mitsubishi (234 Pkws), Kia (213 Pkws), Porsche (200 Pkws), Chrysler (196 Pkws), Skoda (178 Pkws), Land Rover (177 Pkws), Nissan (176 Pkws), Peugeot (131 Pkws) und Seat (93 Pkws).

Nur wenige Automarken wurden häufiger geklaut

Nur bei folgenden sieben dieser 20 am häufigsten geklauten Automarken waren steigende Zahlen zu beobachten: Peugeot: plus 0,8 Prozent, Mazda: plus 3,5 Prozent, Renault: plus 19,4 Prozent, Fiat (inklusive Alfa Romeo und Lancia): plus 21,9 Prozent, Hyundai: plus 34,9 Prozent, Kia: plus 38,3 Prozent und Chrysler: plus 215,1 Prozent

Bei den 13 weiteren Automarken nahm die Zahl zwischen 29,2 Prozent (BMW inklusive Mini) und 0,4 Prozent (Mitsubishi) ab.

Klaurate: Land Rover ist neuer „Spitzenreiter“

Bei der Klaurate, also der Schadenhäufigkeit je 1.000 kaskoversicherte Pkws einer Marke, behielt die Land Rover Group die leidige Spitzenposition mit einem Wert von 1,7. Das heißt pro 1.000 kaskoversicherten Land Rover wurden 177 gestohlen – im Vorjahr waren es sogar noch 199 gestohlene Wagen dieser Marke.

Dahinter liegen Chrysler und Porsche mit 1,1 beziehungsweise 0,8 entwendeten Pkws je 1.000 kaskoversicherten Wagen. Dahinter folgen Mazda mit einer Diebstahlquote von unverändert 0,7 vor Mitsubishi und Audi (jeweils 0,5) und Toyota (0,4).

Die favorisierten Pkw-Modelle der Autodiebe

In der Top Ten der am häufigsten entwendeten kaskoversicherten Pkw-Modelle des vergangenen Jahres ist die Marke Land Rover drei Mal vertreten, Toyota zwei Mal. Den unrühmlichen Spitzenplatz belegt das im Vorjahr an dritter Stelle positionierte Kia-Modell „Stinger“ der ersten Generation mit einer Klaurate von 11,9 je 1.000 kaskoversicherten Autos dieses Modells.

Die Plätze zwei und drei belegen die Land-Rover-Modelle „Range Rover“ der dritten Generation und „Range Rover Sport“ der zweiten Generation. Je 1.000 versicherte Autos dieser Modelle wurden 11,1 beziehungsweise 6,5 Pkws entwendet.

Die Plätze sieben bis zehn belegen: Toyota Landcruiser vierte Generation (Diebstahlquote 6,3), Hyundai Santa Fe vierte Generation (Diebstahlquote 6,0), Land Rover Velar erste Generation (Diebstahlquote 5,9), Chrysler Grand Cherokee vierte Generation (Diebstahlquote 5,9), BMW X6 2. Generation (Diebstahlquote 5,6), Toyota Lexus NX erste Generation (Diebstahlquote 3,4) und Ford/USA Edge erste Generation (Diebstahlquote 3,1)

Wie der Versichererverband weiter mitteilte, stehen bei den Kriminellen vor allem SUVs hoch im Kurs. So fänden sich unter den zehn am häufigsten gestohlenen Modellreihen gleich neun Typen dieser Bauform.

Damit der Neupreis ersetzt wird

Die bestohlenen Pkw-Halter können nur auf eine Entschädigung von der Kfz-Versicherung hoffen, wenn zum Zeitpunkt des Diebstahls für das entwendete Auto eine Teilkaskoversicherung bestanden hat. In einer vorhandenen Vollkaskoversicherung ist automatisch auch ein Teilkaskoschutz enthalten.

Der Kaskoversicherer erstattet üblicherweise den Wert des Pkws zum Zeitpunkt des Diebstahls (Marktwert). In vielen Kfz-Policen kann – teils optional – eine sogenannte Neupreis- oder auch Neuwertklausel eingeschlossen werden, die bis zu einer vereinbarten Zeit nach der Erstzulassung des Wagens gilt.

Bei einem Diebstahl oder versicherten Totalschaden erhält der Kfz-Halter dann den Neuwert des Fahrzeugs, vorausgesetzt der Schaden ereignet sich je nach Policenvereinbarung in den ersten sechs, zwölf oder 24 Monaten nach der Erstzulassung des Pkws. Entschädigungen im Rahmen der Teilkasko-Versicherung führen im Übrigen nicht zu einer Schlechterstellung des Schadenfreiheitsrabatts in der Vollkaskoversicherung.

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