Die Zahl der Hautkrebspatienten steigt weiter

(verpd) Hautkrebs gehört zu den häufigsten diagnostizierten Krebsarten. In den letzten 20 Jahren ist die Zahl der Betroffenen, die deswegen im Krankenhaus behandelt werden mussten oder sogar starben, erheblich gestiegen, wie aktuelle Statistiken des Statistischen Bundesamtes belegen. Worauf der Einzelne insbesondere im Sommer achten sollte, damit sein Erkrankungsrisiko möglichst niedrig ist.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) erkranken derzeit jedes Jahr über 220.000 Menschen an Hautkrebs. Bei fast 90 Prozent handelt es sich um den weißen Hautkrebs (Basalzell- oder Plattenepithel-Karzinom), der in den meisten Fällen heilbar und selten tödlich ist. Unter zehn Prozent leiden an dem als besonders gefährlich geltenden schwarzen Hauptkrebs (maligne Melanom), der zwar lebensgefährlich ist, aber, sofern er frühzeitig erkannt und behandelt wird, auch heilbar sein kann.

„In Deutschland verdoppelt sich die Anzahl der Hautkrebsneuerkrankungen alle 10 bis 15 Jahre“, betont das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS).

2021 starben rund 4.100 Menschen an Hautkrebs

Binnen 20 Jahren ist bis 2021 die Anzahl der Personen, die wegen Hautkrebs eine Behandlung im Krankenhaus benötigten, um fast 75 Prozent auf rund 105.700 Patienten gestiegen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) jüngst mitgeteilt hat.

Die Zahl der stationär zu behandelnden Patienten mit der Diagnose schwarzer Hautkrebs ist von 2001 auf 2021 um sieben Prozent auf 23.700 Fälle gestiegen. Im gleichen Zeitraum besonders zugenommen, nämlich um 114 Prozent von 38.400 auf 82.100 Fälle, hat die Anzahl der behandelten Patienten, die an hellem Hautkrebs erkrankt waren.

2021 starben rund 4.100 Menschen an Hautkrebs, das waren 2.600 Personen mehr als noch 20 Jahre davor. Im Vergleich zum Jahr 2001 hat sich damit die Zahl der Todesfälle bis 2021 sogar um 55 Prozent erhöht. „Im selben Zeitraum ist die Zahl der Todesfälle wegen Krebserkrankungen insgesamt lediglich um zehn Prozent gestiegen“, wie Destatis anmerkt.

Wie gefährlich der schwarze Hautkrebs sein kann, verdeutlichen folgende Zahlen: Insgesamt starben 2021 über 2.900 Menschen am schwarzen Hautkrebs – und das, obwohl nur bei knapp einem Zehntel aller Hautkrebspatienten diese Krebsart diagnostiziert wurde.

Ab UV-Index drei wird es gefährlich

Nach Angaben von Gesundheitsexperten ist einer der größten Risikofaktoren, die zu Hautkrebs führen, die Ultraviolette (UV-)Strahlung, wie sie zum Beispiel vom Sonnenlicht oder Solarium abgegeben wird. UV-Strahlung kann laut dem BfS unter anderem zu akuten Hautschädigungen wie beim Sonnenbrand und auch zur chronischen Schädigung der Haut bis hin zum Hautkrebs führen. Jeder Sonnenbrand erhöht daher das Hautkrebsrisiko.

Die Stärke einer UV-Strahlung wird auf einer Skala von eins bis elf gemessen und kann dem UV-Index (UVI) entnommen werden, der unter anderem vom BfS sowie in vielen Tageszeitungen und regionalen Wetterberichten veröffentlicht wird. Schon eine UV-Strahlung ab einem UVI drei kann die Hautzellen chronisch schädigen.

Je höher der UVI-Wert, desto höher die Strahlungsintensität und desto größer ist auch das Hautkrebsrisiko. Die höchsten UVI-Werte werden am Tag in der Regel zur Mittagszeit zwischen 11 und 15 Uhr erreicht. Zudem kann Wasser oder Schnee die Intensität der UV-Strahlung durch die Reflexion verstärken.

Übrigens, laut Gesundheitsexperten reagiert die Haut bei Menschen mit einem hellen Hautton empfindlicher auf eine UV-Strahlung als bei anderen – sie können im Hochsommer bereits nach fünf bis 20 Minuten im Freien einen Sonnenbrand bekommen.

Wer ein erhöhtes Hautkrebsrisiko hat

Studien belegen, dass Personen, egal ob als Kind oder im Erwachsenenalter, die ohne ausreichenden Sonnenschutz häufig der UV-Strahlung ausgesetzt sind oder dabei sogar einen Sonnenbrand erleiden, ein erhöhtes Hautkrebsrisiko haben.

Grundsätzlich gilt nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. außerdem: Je mehr Leberflecken man hat, desto größer ist das Melanomrisiko. Jedes dritte Melanom entwickelt sich nämlich aus einem bereits vorhandenen Leberfleck.

Nach Angaben der Techniker Krankenkasse schätzen Experten, dass Personen mit 40 bis 50 Leberflecken ein 4,5-fach höheres Risiko haben, an einem schwarzen Hautkrebs zu erkranken als Menschen ohne derartige Male.

Die passende Sonnencreme

Eine der besten Präventionsmethoden gegen Hautkrebs ist es, sich in jedem Alter vor der UV-Strahlung zu schützen. Babys sollten überhaupt nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden und auch bei Kleinkindern und Kindern ist Vorsicht geboten. Das BfS rät unter anderem, sich und die Kinder mit entsprechender Kleidung und einer Kopfbedeckung vor der Sonneneinstrahlung zu schützen – auch beim Baden. Es gibt dazu spezielle UV-Schutztextilien.

Wichtig ist es zudem, insbesondere an Tagen mit einem UV-Index von drei oder höher eine Sonnencreme mindestens 30 Minuten, bevor man ins Freie geht, auf alle unbedeckten Hautstellen aufzutragen. Das BfS empfiehlt für Erwachsene eine Sonnencreme mit mindestens Lichtschutzfaktor (LSF) 20, für Kinder ab LSF 30 und für Personen mit empfindlicher Haut ab LSF 50.

Bei Aufenthalten im Wasser, in sonnenreichen Regionen oder auch in großen Höhen rät das BfS allen Personen zu Sonnenschutzmittel mit einem sehr hohen LSF von mindestens 50. Um den Schutz zu erhalten, ist zudem ein regelmäßiges Eincremen wichtig, denn Schweiß und auch Wasser beim Baden verringern die Schutzschicht.

UV-Strahlung auch im Schatten

Eine starke Sonneneinstrahlung, wie sie im Sommer häufig zur Mittagszeit vorkommt, sollte man generell meiden oder sich zumindest im Schatten aufhalten.

Dabei gilt es zu beachten, dass nicht jeder Schatten gleich gut vor UV-Strahlung schützt. Laut dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) wird je nach Art des Schattens die UV-Strahlungsstärke um 50 bis 95 Prozent reduziert.

Weitere Informationen zum Thema Hautkrebs von Präventionstipps bis hin zur Früherkennung enthalten die Webportale folgender Institutionen: Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention e.V., IQWiG, BfS, Deutsche Krebshilfe, Deutsche Krebsgesellschaft und Deutsches Krebsforschungszentrum.

Zurück


Kontakt

Sie haben Fragen?

Rufen Sie uns einfach an unter 04353 99 80 90
oder nutzen Sie unser Kontaktformular