Die teuersten Konsumbereiche der Privathaushalte

(verpd) Eine Auswertung einer repräsentativen Umfrage zeigt, wie viel Einnahmen und Ausgaben ein privater Haushalt hat. Sie belegt insbesondere, dass im Durchschnitt die monatlichen Ausgaben für Wohnen nicht nur seit Jahren steigen, sondern im Vergleich zu jedem anderen Bereich bei den privaten Konsumausgaben am höchsten sind.

Nach der neusten Studie „Laufende Wirtschaftsrechnungen – Einkommen, Einnahmen und Ausgaben privater Haushalte“ des Statistischen Bundesamtes (Destatis) stand 2020 einem Haushalt hierzulande im Durchschnitt monatlich ein ausgabefähiges Einkommen von 3.681 Euro zur Verfügung.

Dem stehen monatliche Konsumausgaben unter anderem für Nahrungsmittel, Wohnen, Innenausstattung, Verkehr, Bekleidung, Telekommunikation, Bildung, Gesundheit und Freizeitaktivitäten in Höhe von durchschnittlich 2.507 Euro gegenüber. Zudem kommen sonstige Aufwendungen je Monat von 591 Euro, beispielsweise für private Versicherungen (125 Euro) und private Kredite (300 Euro).

Die Studie basiert auf den Angaben von über 7.500 Haushalten im Jahr 2020 und einer entsprechenden Hochrechnung auf die damals rund 38 Millionen Haushalte in Deutschland. Nicht bei der Umfrage berücksichtigt wurden Haushalte von Selbstständigen wie Gewerbetreibenden und Landwirten, Personen, die in einer Gemeinschaftsunterkunft wie einem Pflege- oder Altersheim wohnen, Obdachlose sowie reiche Haushalte mit mehr als 18.000 Euro Monatseinkommen.

Die zwei teuersten Konsumbereiche in einem Privathaushalt

Der größte Anteil der monatlichen Konsumausgaben eines Haushaltes liegt mit durchschnittlich 923 Euro dabei ganz klar im Bereich Wohnen, also beispielsweise für Miete, Heizung, Strom und Instandhaltung. Ganze 36,8 Prozent und damit weit mehr als jeder dritte Euro aller privaten Konsumausgaben entfielen auf diesen Bereich.

Wie auch frühere Umfragen belegen, belasten Wohnkosten, das Haushaltsbudget am meisten. Schon zur Jahrtausendwende entfielen auf diesen Bereich 31 Prozent der Konsumausgaben. Dieser Anteil ist bis 2020 um fast ein Fünftel gestiegen. Aufgrund der deutlich steigenden Energiepreise muss man damit rechnen, dass die Aufwendungen für die Haushalte diesbezüglich sogar noch größer werden.

Weit weniger als die Hälfte der Wohnkosten, nämlich monatlich 387 Euro beziehungsweise 15,4 Prozent der Konsumausgaben, wendeten die Haushalte im Jahr 2020 für den zweitteuersten Bereich, nämlich für Nahrungs- und Genussmittel auf. Davon entfielen 43 Euro auf alkoholische Getränke und Tabakwaren.

Aufwendungen für Bekleidung, Freizeit und Gesundheit

Auf Platz drei folgen mit 325 Euro im Monat (12,9 Prozent) für die verkehrstechnische Mobilität, also beispielsweise für ein Auto – aber ohne Kfz-Steuer- und -Versicherung – und den öffentlichen Nah- und Fernverkehr, Bus und Bahn.

Zudem gaben die Haushalte im Schnitt 239 Euro (9,5 Prozent) für Freizeit, Unterhaltung und Kultur – dazu zählen auch Aufwendungen für Haustiere, Hobbys, Reisen, Bücher, Spielwaren und Blumen aus. Hinzu kamen 160 Euro (6,4 Prozent) für Innenausstattung und Hausrat wie Haushaltsgeräte und Möbel.

Jeweils rund vier Prozent der Konsumausgaben entfielen auf die Bereiche Gesundheit (107 Euro, 4,3 Prozent), Hotel- und Restaurantbesuche (102 Euro, 4,1 Prozent) und Bekleidung (93 Euro, 3,7 Prozent). Sonstige Waren und Dienstleistungen wie Schmuck und Friseurbesuche schlugen mit 89 Euro (3,6 Prozent) zu Buche.

Zudem wurden Aufwendungen für Telekommunikation und Post (67 Euro, 2,7 Prozent) sowie für das Bildungswesen wie Nachhilfe oder Kindergartengebühren (15 Euro, 0,6 Prozent) aufgeführt.

Die anteilig höchsten Wohnkosten hat ein Einpersonenhaushalt

Betrachtet man den Anteil der Wohnausgaben je Größe der Haushalte, gilt: Je weniger Personen in einem Haushalt wohnen, desto höher ist der Ausgabenanteil für Wohnen im Vergleich zu allen anderen Konsumausgaben.

Ein Einpersonenhaushalt gab im Durchschnitt rund 42,5 Prozent (680 Euro) seiner gesamten Konsumkosten, die für einen Singlehaushalt bei 1.600 Euro lagen, für das Wohnen aus. Bei einem Zweipersonenhaushalt lag der Anteil bei 35,5 Prozent – 1.035 Euro Wohnkosten zu 2.912 Euro gesamter Konsumausgaben.

Ein Dreipersonenhaushalt wendete im Schnitt 3.275 Euro für den Konsum aus. Der Anteil für das Wohnen betrug 34,5 Prozent, nämlich 1.129 Euro.

In einem Haushalt mit vier Personen beliefen sich die Wohnkosten auf durchschnittlich 32,7 Prozent (1.279 Euro) der gesamten Konsumausgaben von 3.906 Euro. Bei Haushalten mit fünf oder mehr Personen, deren Konsumkosten durchschnittlich insgesamt 4.026 Euro betrugen, lag der Anteil der Wohnaufwendungen bei 33,8 Prozent (1.361 Euro).

Wenn das Arbeitseinkommen den Lebensunterhalt sichert

Die Destatis-Studien belegen, dass ein Großteil des Einkommens für die Konsumausgaben benötigt wird. Reduziert sich ein Teil des Einkommens, weil man zum Beispiel durch eine Krankheit oder einen Unfall längere Zeit oder gar dauerhaft seinen Beruf nicht mehr ausüben kann, würde das bei vielen zu finanziellen Schwierigkeiten führen.

Daher ist es gerade für alle Haupt- oder Alleinverdiener eines Haushaltes wichtig, gegen Einkommenseinbußen, die ihm im Falle einer dauerhaften unfall- oder krankheitsbedingten Minderung der Erwerbs- oder Berufsfähigkeit drohen, abgesichert zu sein. Denn die gesetzliche Absicherung reicht hier nicht.

Zum einen gibt es eine gesetzliche Berufsunfähigkeits-Rente für alle Personen, die nach dem 1. Januar 1961 geboren sind, seit 2001 nicht mehr. Zum andern gleicht eine gesetzliche Erwerbsminderungsrente, sofern überhaupt ein Anspruch darauf besteht, den Einkommensverlust aufgrund einer krankheits- oder unfallbedingten dauerhaften Erwerbsminderung bei Weitem nicht aus.

Eine umfassende Einkommensabsicherung, wenn man aufgrund eines Unfalles oder einer Krankheit nicht mehr oder nur noch eingeschränkt erwerbstätig sein kann, ist jedoch unter anderem mithilfe einer privaten Erwerbs- und/oder Berufsunfähigkeits-Versicherung möglich.

Zurück


Kontakt

Sie haben Fragen?

Rufen Sie uns einfach an unter 04353 99 80 90
oder nutzen Sie unser Kontaktformular