Die Tücken beim Heizen mit Strom

(verpd) Heizlüfter, Ölradiator, Heizstrahler oder elektrischer Kamin – sie alle haben den Vorteil, dass sie leicht zu installieren sind. Eine Steckdose genügt und es wird kuschelig warm. Doch diese Geräte haben auch Nachteile: Sie verbrauchen nämlich zumeist relativ viel Strom und können, vor allem bei unsachgemäßem Gebrauch, sogar brandgefährlich sein.

So praktisch elektrische Zusatzheizgeräte vom Heizstrahler über Heizlüfter bis hin zum elektrischen Kamin sind, viele von ihnen können bei einem unsachgemäßen Umgang, einer Fehlbedienung, einem Defekt oder einer falschen Positionierung schnell einen Brand verursachen. Denn die Heizelemente werden je nach Modell mehrere Hundert Grad Celsius heiß.

Das reicht locker aus, um beispielsweise Vorhänge oder ein Handtuch in Brand zu setzen. Und daraus kann sich ruckzuck ein Wohnungsbrand entwickeln. Deshalb ist es so wichtig, dass bestimmte Mindestabstände zu Gegenständen jeglicher Art eingehalten werden. Wie groß diese Abstände sein müssen, hängt vom jeweiligen Gerät und dessen Bauweise ab und ist der Bedienungsanleitung zu entnehmen. Zudem finden sich in der Bedienungsanleitung weitere Hinweise, die zu beachten sind.

Keine Mehrfachsteckdosen nutzen

Typischerweise ist eine Haushaltssteckdose für eine Stromstärke von bis zu 16 Ampere ausgelegt und entsprechend abgesichert. Damit liegt die maximale Leistung bei 3.680 Watt (230 Volt x 16 Ampere = 3.680 Watt). Da viele Heizgeräte aber eine Leistung von 2.000 Watt oder mehr haben, kann es bei der Verwendung einer Mehrfachsteckdose und mehrerer leistungsstarker Endgeräte schnell zu einer Überlastung kommen.

Bei einer solchen Überlastung entsteht Hitze, die dann zu einem Brand führen kann – und das sogar ziemlich schnell, wie ein Video des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e.V. (IFS) eindrucksvoll zeigt.

Auf das CE- und das GS-Zeichen achten

Grundsätzlich sollten nur Heizgeräte benutzt werden, die über ein CE-Zeichen verfügen, zumal hierzulande und in der EU eigentlich nur Geräte verkauft werden dürfen, die ein solches haben. Noch besser ist es, wenn das Gerät zusätzlich über das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit verfügt. Beide Zeichen sind zumeist auf dem Typenschild zu finden.

Das Typenschild gibt in der Regel auch Aufschluss über weitere Details, wie die Leistungsaufnahme in Watt, das Modell, den Hersteller und eventuell zusätzliche Sicherheitshinweise.

Im Badezimmer gilt besondere Vorsicht

Fällt ein elektrisches Heizgerät in eine gefüllte Badewanne oder in ein Waschbecken beziehungsweise in eine laufende Dusche, kann man einen tödlichen Stromschlag erleiden. Also Vorsicht und Abstand halten. Die Gefahr eines Stromschlags ist übrigens auch der Grund, warum Elektrogeräte nicht mit nassen Händen bedient werden sollten.

Überhaupt sollten in einem Feuchtraum wie dem Badezimmer nur solche Geräte genutzt werden, die hierfür geeignet sind und das nur unter Berücksichtigung der Sicherheitsvorgaben, also unter anderem mit entsprechenden Sicherheitsabständen zu allen wasserführenden Installationen.

Empfehlenswert sind in einem Bad unter anderem Infrarotheizungen, die fest an der Wand oder an der Decke angeschraubt werden. Bei dieser Heizart erwärmt die abgegebene Infrarotstrahlung Wände, Böden und Gegenstände im Raum, welche wiederum die Wärme an die Umgebungsluft abgeben.

Im Gegensatz zu vielen anderen Heizgeräten mit einem Gebläse, gibt es also keine Luft- und Staubverwirbelungen. Zudem verhindert die Wärmestrahlung die Schimmelbildung und die Leistungsaufnahme dieser Geräte ist zumeist niedriger als bei vielen anderen elektrischen Heizvarianten. Damit rechnet sich der etwas höhere Anschaffungspreis in aller Regel schnell.

In Notfall Stecker raus

Elektrische Heizgeräte, sollten grundsätzlich nur unter Aufsicht verwendet werden. Das gilt nicht nur, aber insbesondere für Heizkissen und Heizdecken. Treten ungewöhnlichen Geräusche auf oder kommt es gar zu einer Rauchentwicklung oder gar einer offenen Flamme, müssen die Geräte umgehend vom Stromnetz getrennt werden.

Die Wiederinbetriebnahme ist nur dann sinnvoll, wenn das Gerät von einem Fachmann überprüft und als fehlerfrei eingestuft wurde.

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