Die meisten wollen spätestens mit 62 Jahren in Rente gehen

(verpd) Eine Umfrage belegt, dass mehr als die Hälfte der Einwohner in Deutschland früher als gesetzlich vorgesehen Rente beziehen möchte. Dabei klaffen zwischen Wunschdenken und realisierbarer Tatsache in Bezug auf die finanzielle Absicherung gravierende Lücken. Rund 45 Prozent der Befragten sieht sich schlecht für den Lebensabend abgesichert.

Arbeit hat für die meisten Leute, nämlich 83,2 Prozent, in erster Linie eine existenzsichernde Funktion. Kaum jemand geht also aus Spaß an der Freude oder wegen der Selbstverwirklichung zum Job, zumindest nicht ausschließlich. Zu diesem Ergebnis kamen die Forscher der Civey GmbH im Auftrag des Demografie Netzwerks e.V. (DDN).

Um das Meinungsbild zu erfassen, wurden vom 1. Oktober bis zum 10. Oktober 2022 insgesamt 2.502 Erwerbstätige online befragt. Neben den Fragen zu Beruf und Perspektive wurden unter anderem Alter, Ausbildung und Familienstand erfasst.

Mehrheit will nicht bis Mitte 60 schuften

Mehr als die Hälfte – 54,2 Prozent – gaben an, bis maximal 62 Jahre arbeiten zu wollen und spätestens zu diesem Zeitpunkt in Rente gehen zu wollen. Der größte Teil der Befragten würde sogar noch früher in den Ruhestand wechseln. So möchten 45,7 Prozent spätestens ab einem Alter von 61 Jahren ihr Arbeitsleben beenden und die Rente genießen.

Immerhin 19 Prozent sind mit einem Renteneintritt mit 63 Jahren einverstanden. Weitere 11,6 Prozent ziehen eine Rente mit 65 in Erwägung. Nur ein geringer Anteil von 10,7 Prozent erklärte sich bereit, bis 67 oder sogar länger berufstätig zu bleiben. Von diesen gaben immerhin sieben Prozent an, dass sie sogar bis 69 Jahre oder länger einem Job nachgehen wollen.

Eine Umfrage aus dem vergangenen Jahr mit derselben Fragestellung kam zum beinahe gleichen Ergebnis. „Die Herausforderung für Unternehmen und Betriebe wird darin bestehen, auf individuelle Erwerbsbiographien und Lebensentwürfe einzugehen“, lässt sich DDN-Vorstandsmitglied Niels Reith zitieren.

Schere zwischen Wunsch und Wirklichkeit in der Altersabsicherung

Was dem Wunsch eines frühen Renteneintritts im Wege steht, ist die schlechte finanzielle Absicherung im Alter. Weniger als jeder dritte Befragte (31,8 Prozent) fühlt sich finanziell gut auf die Zeit nach der Arbeit eingestellt. Nur 6,1 Prozent sehen sich sogar „sehr gut“ vorbereitet.

Dagegen fühlen sich insgesamt 45,1 Prozent geldlich nicht gut auf den Ruhestand vorbereitet – davon 19,7 Prozent „sehr schlecht“ und 25,4 Prozent „schlecht“. Weitere 23,1 Prozent sind unentschieden, ob sie der Rente gelassen oder gestresst entgegensehen sollten. Übrigens: Knapp mehr als die Hälfte der befragten Frauen – 50,6 Prozent – fühlen sich schlecht abgesichert. Bei den Männern sind es hingegen nur 39,8 Prozent.

„Wenn staatliche Sicherungssysteme an ihre Grenzen kommen, wird die private Altersvorsorge sicherlich noch relevanter werden, gegebenenfalls nochmals verstärkt durch mediale Effekte“, weiß Professor Dr. Ulrike Fasbender von der Universität Hohenheim. „In jungen Jahren vernachlässigen Menschen tendenziell allerdings ihre private Altersvorsorge.“

Mit dem richtigen Plan den Ruhestand finanziell sichern

Um so früh wie möglich in den Ruhestand gehen zu können und im Rentenalter den Lebensstandard beizubehalten, ist es wichtig zu wissen, ob das voraussichtliche Alterseinkommen dafür ausreicht. Dabei spielen nicht nur die gesetzliche Altersrente, sondern auch sonstige Einkünfte beispielsweise aus betrieblichen Renten, aus privaten Kapitalanlagen und/oder aus Miet- und Pachtverhältnissen eine Rolle.

Eine entsprechende Beratung gibt es auf Wunsch vom Versicherungsvermittler. Dieser ermittelt zum einen, mit welchen individuellen Einkünften man insgesamt im Rentenalter rechnen kann. Zum anderen analysiert er unter Berücksichtigung der voraussichtlichen Ausgaben und der Inflation, ob dies ausreicht, um den bisherigen Lebensstandard im Ruhestand halten zu können.

Besteht im Alter eine voraussichtliche Einkommenslücke, kann der Versicherungsexperte bei der Auswahl der individuell passenden Altersvorsorgeprodukte helfen, um diese zu schließen. Selbst wer derzeit keinen finanziellen Spielraum dafür sieht, erfährt durch die Beratung eines Versicherungsfachmanns oftmals von Lösungen, teils sogar mit staatlicher Förderung, auf die er ohne eine gründliche Analyse nicht gekommen wäre.

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