(verpd) Eine Umfrage hat ergeben, dass derzeit 88 Prozent der Befragten ein sinkendes Rentenniveau erwarten. Besonders die jüngeren Studienteilnehmer zeigen sich skeptisch gegenüber dem aktuellen Rentensystem.
Die Mehrheit der Deutschen fürchtet eine Versorgungslücke bei der Rente. Dies zeigt eine Umfrage der Initiative Minderheitsaktionäre e.V. – bereits zum dritten Mal in Folge.
Im Rahmen der diesjährigen Untersuchung wurden insgesamt 1.048, nach einem systematischen Zufallsverfahren ausgewählte, Bundesbürger im Alter zwischen 18 und 70 Jahren befragt. Die nach eigenen Angaben repräsentative Erhebung fand Mitte August statt und wurde von der Forsa Politik und Sozialforschung GmbH durchgeführt.
Demnach sind aktuell 88 Prozent der Befragten der Ansicht, dass das Rentenniveau absinken wird. Bei den 30- bis 44-Jährigen waren sogar 90 Prozent und bei den 19- bis 29-Jährigen 92 Prozent dieser Meinung. Im Vergleich zu diesem Jahr befürchteten letztes Jahr etwas weniger, nämlich 83 Prozent, ein sinkendes Rentenniveau.
Nur neun Prozent meinen, dass das politische Versprechen einer langfristig sicheren und stabilen Rente gehalten werden kann. Letztes Jahr waren noch elf Prozent dieser Ansicht.
Die unter den Befragten am häufigsten genutzten Lösungen zur privaten Altersvorsorge sind unverändert Versicherungsprodukte. Darauf setzen 45 Prozent der Befragten. An zweiter und dritter Stelle folgen eine Betriebsrente (39 Prozent) und Immobilien (38 Prozent).
Die Altersvorsorge durch Aktien spielt mit einem Anteil der Nennungen von 18 Prozent nach wie vor eine untergeordnete Rolle. Eine wachsende Mehrheit, nämlich 59 Prozent, hält jedoch generell Aktien und Aktienfonds für eine geeignete Möglichkeit der Altersabsicherung.
Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse fordert die Initiative Minderheitsaktionäre „unbedingt ein kapitalgedecktes Element in die gesetzliche Rente“ einzuziehen. „Das Rentensystem in Deutschland wird seit vielen Jahren durch hohe Steuerbezuschussung künstlich am Leben erhalten“, sagt Robert Peres, Vorstandsvorsitzender des Vereins.
Die demographischen Bedingungen würden zudem nicht besser. So müsse der Bund, also die Steuerzahler, in diesem Jahr mehr als 110 Milliarden Euro für die Zahlung der Renten aufwenden. „Viele Arbeitnehmer zahlen also jetzt schon doppelt auf die Rente ein“, so Peres. Die Kurve steige steil nach oben. Ab 2050 müssten, wenn es so weiterlaufe wie jetzt, 60 Prozent des Bundeshaushalts allein für die Renten ausgegeben werden.
Welche Vorsorgestrategien und Lösungen der betrieblichen oder privaten Altersvorsorge für den Einzelnen entsprechend seinem Bedarf und seiner individuellen Ansprüche am sinnvollsten sind, lässt sich bei einem Beratungsgespräch mit einem Versicherungsfachmann klären.
Je nach Vorsorgelösung ist eventuell auch eine staatliche Förderung möglich. Grundsätzlich gilt, je früher man für das Alter vorsorgt, desto niedriger sind aufgrund des Zinseszinseffekts die monatlichen Belastungen, um das gewünschte Alterseinkommen zu erreichen.