Die meisten bezweifeln, dass ihre Altersvorsorge ausreicht

(verpd) Der Glaube an die Sicherheit und Verlässlichkeit der gesetzlichen Rente schwindet bei den Bundesbürgern immer weiter. Insgesamt glaubt nur ein gutes Viertel der Einwohner hierzulande, dass sie im Alter ausreichend abgesichert sind. Das zeigt eine aktuelle Umfrage.

Vor Kurzem veröffentlichte die Deutsche Institut für Altersvorsorge GmbH (DIA) das Ergebnis der Umfrage „Deutschland-Trend Vorsorge“. Das Institut ermittelt jährlich mit dieser Umfrage die Einschätzung der Bürger zu den drei Säulen der Alterssicherung – also der gesetzlichen, betrieblichen und privaten Altersvorsorge –, zu den Erwartungen an den Lebensstandard im Alter und zu den Vorsorgeplanungen. Für die aktuelle Umfrage wurden 1.025 18- bis 64-jährige Erwerbstätige von den Meinungsforschern der Insa-Consulere GmbH online Mitte Dezember 2021 befragt.

Weit mehr als jeder zweite Bundesbürger, nämlich 55 Prozent, geht davon aus, dass er seinen Lebensstandard im Ruhestand zumindest etwas senken müssen wird. Rund jeder Vierte – konkret 27 Prozent – ist der Ansicht, diesen beibehalten zu können. Nur etwa jeder Zwölfte (acht Prozent) erwartet, den Lebensstandard wenigstens etwas steigern zu können. Jeder zehnte Befragte machte zu diesem Aspekt keine Angaben.

Vertrauen geht immer weiter zurück

Im Vergleich zur vorjährigen Befragung haben die Anteile der pessimistischen sowie der optimistischen Erwartungshaltung jeweils leicht abgenommen. Im Gegenzug ist der Anteil derjenigen, die von einem Beibehalten des Lebensstandards im Alter ausgehen, leicht gestiegen.

Abgefragt wurde auch das Vertrauen in die gesetzliche, die private und die betriebliche Altersvorsorge. Während die betriebliche und private Altersvorsorge im Mittelbereich der Wertung liegt, befindet sich die gesetzliche Altersabsicherung mit einem Wert von 3,7 abgeschlagen im letzten Drittel.

Auf Jahressicht hat die gesetzliche Vorsorge mit 0,3 Punkten drei Mal so stark verloren wie die bei den anderen Säulen (jeweils minus 0,1 Punkte).

Drei von vier glauben, nicht ausreichend vorgesorgt zu haben

Unverändert gehen 28 Prozent der Befragten – ohne diejenigen mit „keiner Angabe“ – davon aus, mit gesetzlichen, privaten und betrieblichen Rentenansprüchen zusammengerechnet ausreichend für den Ruhestand vorgesorgt zu haben.

Aktuell geben zudem 31 Prozent an, nicht ausreichend vorgesorgt zu haben, aber in den kommenden zwölf Monaten die Rücklagenbildung verstärken zu wollen – das ist gegenüber der vorjährigen Umfrage ein Anstieg um sechs Prozentpunkte. 41 Prozent wählten die Antwortoption „Ich habe nicht ausreichend vorgesorgt und möchte beziehungsweise kann auch in den nächsten zwölf Monaten nicht mehr tun“ – das sind sechs Prozentpunkte weniger als im Vorjahr.

Auch nach dem im Oktober 2021 veröffentlichten Altersvorsorge-Index des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung GmbH (Diva) hat die Angst vor Altersarmut deutlich zugenommen. Bei einer Umfrage für diese Studie gingen 58,5 Prozent der Befragten laut Diva „davon aus, dass sich das Versorgungsniveau in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren verschlechtern wird“. Der Anteil lag damit um fünf Prozentpunkte höher als noch im Vorjahr.

Frühzeitige Altersvorsorge ist notwendig

Damit man im Rentenalter seinen bisherigen Lebensstandard halten kann und nicht sogar auf eine staatliche Hilfe wie eine Grundsicherung im Alter angewiesen sein wird, sollte man frühzeitig eine ausreichende Altersvorsorge aufbauen. Schon jetzt erhält nämlich ein Arbeitnehmer, der 45 Jahre lang Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt hat, im Schnitt deutlich weniger als die Hälfte seines bisherigen Einkommens als gesetzliche Altersrente, wenn er in diesem Jahr in Rente geht.

Aktuell liegt das Rentenniveau bei nur rund 49 Prozent. Bis zum Ende des aktuellen Jahrzehntes kann das Nettorentenniveau nach den gesetzlichen Vorgaben sogar auf 43 Prozent absinken, bevor der Gesetzgeber gegensteuern muss.

Ein Versicherungsfachmann kann analysieren, wie hoch entsprechend der persönlichen Situation die voraussichtliche Rentenlücke ohne zusätzliche Vorsorge tatsächlich sein wird. Der Experte berät auf Wunsch auch darüber, welche Höhe und Form der Altersvorsorge im individuellen Fall sinnvoll ist.

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