Die Hauptgründe für einen stationären Klinikaufenthalt

(verpd) Über 19,8 Millionen Menschen wurden 2019 stationär im Krankenhaus behandelt. Eine aktuelle Statistik zeigt, was die häufigsten Gründe für einen Klinikaufenthalt waren. Eine weitere Erkenntnis ist, dass bis 2019 die Verweildauer seit Jahren konstant bei rund sieben Tage liegt. Eine neue Studie verdeutlicht zudem, dass die Coronapandemie eine bisherige Tendenz bei den Krankenaufenthalten unterbrochen hat.

In Deutschland wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 2019 knapp 19,86 Millionen Patienten in den insgesamt 1.914 Krankenhäusern behandelt. Insgesamt ist damit die Anzahl der Krankenhausfälle gegenüber 2018 zwar um 0,2 Prozent leicht gestiegen. Und bereits vorher erhöhte sich seit Jahren das Patientenaufkommen. So wurden 1993 erstmals über 15 Millionen und 2010 über 18 Millionen Patienten vollstationär im Krankenhaus behandelt.

Anders bei der Zahl der Krankenhäuser, diese ist seit Jahren rückläufig. 1991 gab es noch 2.411, 2001 2.240 und 2011 2.045 Krankenhäuser. 2019 war in 19,33 Millionen Fällen eine stationäre Behandlung, also mindestens ein Klinikaufenthalt von einem Tag oder länger notwendig. 52 Prozent der stationären Krankenhausfälle verteilten sich auf Frauen und 48 Prozent auf Männer. Die durchschnittliche Verweildauer ist gegenüber den vorangegangenen zwei Jahren in 2019 von 7,3 auf 7,2 Tage leicht gesunken.

Die zehn häufigsten Diagnosen …

Die in 2019, also vor der aktuellen Coronapandemie, häufigsten zehn Diagnosen, welche zu einem ein- oder mehrtägigen Klinikaufenthalt führten, waren auch in den vorangegangenen zwei Jahren die gleichen. Die fünf häufigsten Leiden verursachten seit über 20 Jahren mehr als die Hälfte aller stationären Klinikaufenthalte.

Die Diagnosen entsprechend der sogenannten „Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme“ (ICD-10), die 2019 am häufigsten zu einem ein- oder mehrtägigen Krankenhausaufenthalt führten, sind Krankheiten des Kreislaufsystems. Über 2,83 Millionen Krankenhausfälle, das waren 14,7 Prozent aller stationären Klinikpatienten, wurden deshalb im Krankenhaus behandelt. Zu diesen Leiden zählten zum Beispiel Herzinfarkt, Thrombose oder Bluthochdruck.

Auf Rang zwei folgen 1,94 Millionen Krankenhauspatienten, die an Krankheiten des Verdauungssystems litten. Das traf auf jeden zehnten stationären Klinikfall zu. Fast 1,92 Millionen Krankenhausfälle, die ein oder mehrere Tage in der Klinik behandelt wurden, waren wegen Verletzungen oder Vergiftungen eingeliefert worden. Insgesamt waren das 9,9 Prozent aller stationär behandelten Fälle.

… die einen stationären Klinikaufenthalt zur Folge hatten

Auf dem vierten Platz der häufigsten Diagnosen, die zu einem stationären Klinikaufenthalt führten, lagen mit 1,90 Millionen Fällen (9,8 Prozent) gut- oder bösartige Neubildungen wie Krebs. Die fünfthäufigste Ursache, die zu einer ein- oder mehrtägigen Krankenhausbehandlung führte, waren Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes. Knapp 1,71 Millionen Patienten (8,8 Prozent) waren 2019 davon betroffen. Insgesamt führte bei 53,3 Prozent aller stationären Klinikpatienten mindestens eine dieser fünf genannten Diagnosen zum Klinikaufenthalt.

Die nachfolgenden fünf der zehn häufigsten Diagnosen verursachten dagegen nur 31,7 Prozent aller ein- oder mehrtägigen Klinikaufenthalte: Krankheiten des Atmungssystems (1,26 Millionen Fälle), psychische Störungen und Verhaltensstörungen (1,09 Millionen Fälle), Erkrankungen des Urogenitalsystems (1,08 Millionen Fälle), Behandlungen im Rahmen von Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett (fast 994.000 Fälle) sowie nicht klassifizierbare Symptome und Befunde (rund 844.000 Fälle).

Vor und während der Coronapandemie

Gegenüber dem Vorjahr sind die Zahlen der stationären Klinikfälle in 2019 besonders bei den Kreislauferkrankungen mit einem Plus von 2,3 Prozent – das waren fast 65.700 Fälle mehr – und bei Krebsfällen mit plus 1,9 Prozent oder fast zusätzlichen 35.700 Fällen gestiegen. Einen deutlichen Rückgang gab es im Jahr vor Corona gegenüber dem Vorjahr noch bei den Atemwegserkrankungen. Hier nahm die Anzahl der deswegen stationär behandelten Fälle um 2,2 Prozent oder rund 27.600 Fälle ab.

Eine kürzlich veröffentlichte Studie der RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit zeigt jedoch, dass durch die Corona-Pandemie die bisherigen Entwicklungen der stationären Krankenhausaufenthalte in einigen Bereichen unterbrochen wurden. So ist trotz der Covid-19-Fälle ein Rückgang um 13 Prozent bei den stationären Fällen in 2020 gegenüber 2019 festzustellen.

Das dürfte unter anderem daran liegen, dass zahlreiche planbare Operationen verschoben wurden und unter anderem durch die Hygienemaßnahmen und den Lockdown weit weniger sonstige Infektionskrankheiten wie Grippe und auch Unfälle im Vergleich zu 2019 auftraten.

So wird man wie ein Privatpatient behandelt

Wer eine Krankenhaushandlung benötigt und in dieser Zeit eine möglichst komfortable Unterbringung und individuelle Betreuung wünscht, hat in vielen Krankenhäusern die Möglichkeit diverse Wahlleistungen in Anspruch zu nehmen. Angeboten werden unter anderem Einzel- statt Mehrbettzimmer sowie die Behandlung durch den Chefarzt.

Allerdings übernimmt die Krankenkasse als Träger der gesetzlichen Krankenversicherung derartige Wahlleistungen in der Regel nicht. Gesetzlich Krankenversicherte können jedoch mit einer bestehenden Krankenhaus-Zusatzversicherung ohne Kostenrisiko in den Genuss der genannten Wahlleistungen kommen. Auch für den ambulanten Bereich bietet die Versicherungswirtschaft Krankenzusatz-Versicherungen an, die bestmögliche ambulante oder zahnärztliche Behandlungen ohne oder mit nur geringen Zusatzkosten ermöglichen.

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