Die Altersvorsorgesituation in der Corona-Pandemie

(verpd) Eine Studie eines Marktforschungs-Unternehmens kommt zu dem Schluss, dass sich deutlich weniger Menschen für das Alter gut abgesichert fühlen als vor der Corona-Pandemie.

Nur noch 38 Prozent der 18- bis 60-Jährigen haben bereits ausreichend für ihr Alter vorgesorgt – Anfang 2017 waren es noch 43 Prozent. Der Stand der Altersvorsorge hat sich damit deutlich verschlechtert. Das ist das Fazit einer Studie des Marktforschungs-Unternehmens Sirius Campus GmbH. Insgesamt wurden für die Studie 2.013 Personen, die in Privathaushalten bezüglich Versicherungs-Angelegenheiten entscheiden oder mitentscheiden, zwischen dem 28. September und dem 20. Oktober vergangenen Jahres online befragt.

Die Studienteilnehmer im Alter von 18 bis 69 Jahren sollten ihre Einstellungen, Präferenzen und Erfahrungen angeben. Die Stichprobe wurde auf Basis von Erhebungen aus den Jahren 2015 bis 2017 gewichtet und anhand von Umfragen aus den Jahren 2015 bis 2020 fortgeschrieben. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung repräsentiere diese Stichprobe eine Bevölkerungsgruppe von 51,4 Millionen Personen, wie die Studienautoren betonen.

Finanzsituation hat sich bei vielen Befragten verschlechtert

Für die rückläufige Entwicklung bei der Altersabsicherung sei in der Regel eine ebenfalls verschlechterte finanzielle Situation der Menschen verantwortlich, meist bedingt durch Kurzarbeit oder Jobverlust. Fast jeder Vierte gibt an, dass seine Finanzsituation gegenwärtig schlechter (18 Prozent) oder sogar viel schlechter (sechs Prozent) ist als vor Ausbruch der Pandemie.

Insbesondere die Gruppe mit einem Haushalts-Nettoeinkommen von unter 2.000 Euro ist betroffen. Hier sind es 29 Prozent, die ihre Lage als schlechter oder viel schlechter einschätzen. Zudem berichten am häufigsten Bankkunden von einer negativen Entwicklung bei der Finanzlage (36 Prozent).

Angst, dass die private Altersvorsorge in Gefahr ist, haben aktuell 44 Prozent. Zu Beginn der Coronakrise äußerten nur 36 Prozent diese Sorge. Laut des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. gilt allerdings für alle angebotenen Lebens- und Rentenversicherungen: „Lebensversicherer legen ihr Kapital langfristig und breit gestreut an, sie unterliegen dabei strengen Anlagevorschriften. Die Sicherheit der Kapitalanlagen hat oberste Priorität.“

Gute Renditechancen in Zeiten niedriger Sparzinsen

Die Versicherer bieten diverse Varianten der Lebens- und Rentenversicherungen. So gibt es zum Beispiel die klassische oder fondsgebundene Kapitallebens- oder Rentenversicherung sowie Mischformen und staatlich geförderte Rentenversicherungen wie Riester- oder Rürup-Rentenverträge jeweils mit Garantiezins, der für alle ab 2022 abgeschlossenen Policen 0,25 Prozent beträgt.

Wer eine höhere Renditechance möchte, als mit der Garantiezins-Vereinbarung möglich ist, kann bei einigen Lebens- oder Rentenversicherungs-Tarifen ganz oder teilweise auf eine garantierte Verzinsung verzichten. Dies ist unter anderem bei einigen fondsgebundenen Policen möglich. Bei diesen Verträgen wird der Sparanteil in einem oder mehreren Investmentfonds angelegt, die der Kunde teils selbst mit auswählen kann. Der Versicherte wird laut GDV somit „an den Kursgewinnen, aber auch an den Kursverlusten der zugrunde liegenden Wertpapiere beteiligt“.

Angeboten werden zudem Mischvarianten wie eine klassische Lebens- oder Rentenversicherung oder eine fondsgebundene Rentenversicherung mit jeweils einer Beitragsgarantie sowie eine fondsgebundene Lebens- oder Rentenversicherung ohne Garantie. Übrigens, auch wer glaubt, keinen finanziellen Spielraum für eine Vorsorge zu haben, sollte einen Versicherungsfachmann zurate ziehen, denn manche Vorsorgemöglichkeiten – beispielsweise mithilfe einer staatlichen Förderung – erschließen sich erst nach einer gründlichen Analyse.

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