Das individuelle Risiko, berufsunfähig zu werden

(verpd) Ob man im Laufe seines Erwerbslebens berufsunfähig wird, hängt von zahlreichen Faktoren wie dem eigenen Lebenswandel bis hin zur Art der Berufstätigkeit ab. Ein Onlinetool des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) ermöglicht hierzu bereits seit Längerem eine individuelle Einschätzung im Vergleich zur Durchschnitts-Bevölkerung. Dieses Tool wurde nun überarbeitet, um auch aktuelle Veränderungen zu berücksichtigen.

Eine Berufsunfähigkeit kann die Folge eines schweren Unfalles oder einer Krankheit sein. Allerdings hat nicht jeder ein gleich hohes Risiko, krank zu werden oder zu verunfallen. Deshalb ist auch das Risiko, im Laufe des Erwerbslebens aufgrund eines psychischen oder physischen Problems nicht mehr seinem bisher ausgeübten Beruf nachgehen zu können, von Person zu Person unterschiedlich hoch.

Mit dem unter www.wie-ist-mein-bu-risiko.de abrufbaren Onlinetool kann jeder mit einigen wenigen Angaben kostenlos und anonym sein durchschnittliches Berufsunfähigkeits-Risiko selbst einschätzen. Das Onlinetool wird vom Deutschen Institut für Altersvorsorge GmbH (DIA), einem von Finanzdienstleistern wie Versicherern und Banken getragenen Unternehmen, zur Verfügung gestellt. Die DIA hat das Onlinetool erst kürzlich überarbeitet.

Für jüngere Frauen hat sich das Berufsunfähigkeits-Risiko erhöht

Das Update basiert auf neuen Berechnungsgrundlagen, die im vergangenen Jahr von der Deutschen Aktuarvereinigung e.V. (DAV), einem unabhängigen Berufsverband mit über 6.000 Versicherungs- und Finanzmathematikern, erstellt wurden. Damit reagiere man auf Veränderungen, so die DIA. Insbesondere für Frauen unter 40 Jahren habe die Gefahr zugenommen, berufsunfähig zu werden. Deren Risiko habe sich in den vergangenen 20 Jahren um mehr als 30 Prozent erhöht, vor allem aufgrund psychischer Erkrankungen.

Zudem unterschätzten viele Beschäftigte besonders in Büroberufen die Gefahr deutlich. Der BU-Rechner fragt acht Parameter wie Alter, Geschlecht und Berufsgruppe ab und ermittelt daraus das statistische Risiko, berufsunfähig zu werden. Anschließend lässt sich bei Eingabe des Einkommens die Einkommenslücke errechnen, die durch eine Berufsunfähigkeit entstehen würde, wenn der Betroffene allein auf eine gesetzliche Erwerbsminderungsrente setzt.

Der gesetzliche Einkommensschutz ist lückenhaft

Einen Anspruch auf eine gesetzliche Erwerbsminderungsrente hat jedoch nur, wer eine gewisse Zeit, üblicherweise mindestens fünf Jahre, gesetzlich rentenversichert ist und krankheits- oder unfallbedingt nicht oder nur eingeschränkt – weniger als sechs Stunden am Tag – irgendeiner Erwerbstätigkeit nachgehen kann.

Wer also noch mindestens sechs Stunden am Tag auch einen im Vergleich zum bisherigen Beruf schlechter bezahlten Job ausüben kann, hat keinen Anspruch auf eine solche gesetzliche Rente. Doch auch wenn einem eine gesetzliche Erwerbsminderungsrente zusteht, muss man im Vergleich zum bisherigen Einkommen mit hohen Einkommenseinbußen rechnen. Denn selbst wer gar keine Erwerbstätigkeit mehr ausüben kann, erhält als gesetzliche Erwerbsminderungsrente, sofern er einen Anspruch darauf hat, in der Regel weit weniger als die Hälfte des bisherigen Arbeitseinkommens.

„Die Berufsunfähigkeit ist ein existenzielles Risiko“

„Die Berufsunfähigkeit ist ein existenzielles Risiko. Es betrifft mit der Arbeitskraft die wirtschaftliche Grundlage der allermeisten Haushalte. Außerdem gerät damit auch die Vorsorge fürs Alter in Gefahr. Bei Berufsunfähigkeit können die Betroffenen bestehende Altersvorsorgeverträge meist nicht weiterbedienen. Außerdem müssen sie häufig finanzielle Reserven angreifen, die eigentlich für die Rentenzeit reserviert waren“, betont DIA-Sprecher Klaus Morgenstern.

Übrigens, ein Versicherungsvermittler kann auf Wunsch nicht nur detailliert ermitteln, wie hoch die individuellen Einkommenseinbußen im Falle einer Berufs- oder Erwerbsminderung wären, sondern auch, mit welchen privaten Absicherungslösungen sich diese vermeiden lassen.

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