Das häufigste Vorurteil gegenüber E-Autos

(verpd) Immer wieder gibt es Medienmeldungen, dass ein E-Auto in Brand geraten ist. In einer Umfrage eines Kfz-Versicherers war fast jeder Zweite der Ansicht, dass die Stromer häufiger in Brand geraten als Pkws mit Verbrennungsmotoren. Die Statistiken belegen dies jedoch nicht.

Bestimmte Vorurteile halten sich: 49 Prozent der Erwachsenen ab 18 Jahren gehen davon aus, dass Brände bei Elektroautos häufiger vorkommen als bei Dieseln oder Benzinern. Bei den Verbrauchern über 55 Jahre sind es sogar 55 Prozent. Das zeigt eine aktuelle Umfrage im Auftrag eines Kfz-Versicherers, für den das Marktforschungsinstitut Yougov GmbH im November 2.076 Personen repräsentativ befragt hat.

Aber nur wenige Umfrageteilnehmer sehen E-Pkws bei Diebstahl (sieben Prozent), Kollision (sieben Prozent) oder sonstigen Schäden (vier Prozent) häufiger betroffen. 25 Prozent der Teilnehmer vertreten aber die Meinung, dass die Schadenhäufigkeit und die Art der Schäden nichts mit der jeweiligen Antriebsart der betroffenen Fahrzeuge zu tun hat.

Kein höheres Brandrisiko

Nach Angaben des Kfz-Versicherers, der die Umfrage in Auftrag gegeben hat, sind aktuell rund 45.000 Autos mit einem Hybrid- oder reinen Elektromotor bei dem Unternehmen versichert. Das sind 2,1 Prozent der versicherten Fahrzeuge insgesamt. Bis einschließlich Oktober 2021 verzeichnete der Kfz-Versicherer bisher noch keinen einzigen Brand eines Pkws mit E-Kennzeichen, so das Unternehmen in einer Mitteilung zur Umfrage.

Nach den Erfahrungen anderer Autoversicherer und der Feuerwehr gibt es auch keine Anhaltspunkte für eine erhöhte Brandgefahr durch E-Autos. Entsprechend äußert sich auch der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV). „Aus unseren Statistiken gibt es bisher keinerlei Hinweise, dass Elektrofahrzeuge häufiger brennen als Autos mit Verbrennungsmotor“, betont Alexander Küsel, Leiter der GDV-Schadenverhütung.

Keine Sicherheitsunterschiede bei Unfällen

Doch wenn ein E-Auto brennt, haben es die Feuerwehren meist viel schwerer als bei einem Auto mit Verbrennermotor, wie Peter Bachmeier, Vorsitzender des Fachausschusses Vorbeugender Brand- und Gefahrenschutz der deutschen Feuerwehren, bestätigt: „Ein normales Auto löschen wir in einer Viertelstunde und brauchen dafür 500 Liter Wasser. Beim E-Auto sind wir hingegen oft zwei bis drei Stunden beschäftigt und brauchen 10.000 Liter Wasser.“

Der Grund dafür sind laut den Experten die chemischen Reaktionen in den verbauten Batterien, die zu einer Hitze von bis zu 1.000 Grad Celsius führen und immer wieder den Brand anfeuern oder erneut entfachen können. Daher muss ein E-Auto bis rund 72 Stunden nach dem gelöschten Brand beobachtet werden. Übrigens belegen auch von Experten anerkannte Crashtests, dass weder das Brandrisiko noch das Verletzungsrisiko bei E-Autos oder Hybrid-Pkws bei Unfällen sich von Autos mit Verbrennerantrieben unterscheiden.

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