Damit der Ratenkredit nicht zum Problem wird

(verpd) In Deutschland hatten die Verbraucher letztes Jahr fast 18 Millionen Ratenkredite laufen – Hypothekenkredite und Leasingverträge sind hier noch gar nicht eingerechnet. Davon wurden fast sieben Millionen Konsumkredite in 2021 neu abgeschlossen. Dies zeigt eine Datenauswertung der Auskunftei Schufa. Jeder Kreditnehmer sollte sicherstellen, dass er auch in Notsituationen, wie bei Arbeitslosigkeit oder Krankheit, die Kreditraten fristgerecht begleichen kann, um Folgeprobleme wie eine Überschuldung zu vermeiden.

Nach Angaben der Auskunftei Schufa Holding AG verfügt das Unternehmen über Informationen zu rund 68 Millionen Erwachsenen – das sind rund 98 Prozent aller Volljährigen. Diese Daten enthalten nicht nur die Adressen, sondern auch die Bonität und das Zahlungsverhalten zu bestehenden Ratenkrediten.

Nach einer aktuellen Auswertung der Daten ist seit 2017 die Anzahl der jährlich neu beantragten Ratenkredite in 2021 erstmals wieder gestiegen. Letztes Jahr wurden knapp sieben Millionen dieser Konsumentenkredite neu beantragt. Das waren 4,5 Prozent mehr als 2020.

Insgesamt bestanden letztes Jahr rund 17,6 Millionen Ratenkredite ohne Hypothekarkredite und Leasingverträge. 14,4 Prozent aller Erwachsenen, die in der Schufa erfasst waren, hatten 2021 einen Ratenkredit laufen. Damit bestand für mehr als jeden siebten volljährigen Einwohner in Deutschland mindestens ein Kreditvertrag. Bei den 45- bis 54-Jährigen lag der Anteil sogar bei rund 20 Prozent.

Wenn die Kreditraten nicht fristgerecht bezahlt werden

Die Zahlungsmoral der Kreditnehmer, also derjenigen, die einen Kreditvertrag abgeschlossen haben und die Kreditraten wie im Vertrag vereinbart begleichen, ist wie in den Vorjahren weiterhin hoch. Während 2017 noch 97,7 Prozent der Kreditnehmer ihre Kreditraten fristgerecht bezahlt haben, waren es in 2021 sogar 97,9 Prozent.

Allerdings hatte somit rund jeder 50. Kreditnehmer Schwierigkeiten, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Jeder, der einen Kredit aufnimmt, sollte jedoch darauf achten, dass die Rückzahlung auch in schwierigen Zeiten abgesichert ist. Anderenfalls kann dies zu erheblichen Problemen führen.

Werden die vereinbarten Kreditraten nämlich nicht fristgerecht bezahlt, kann nach einem Mahnverfahren unter anderem die gesamte Restschuld des Kredits zuzüglich hoher Verzugszinsen sofort fällig werden. Neben einem negativen Schufa-Eintrag ist auch eine Gehaltspfändung bis hin zur Zwangsvollstreckung von Hab und Gut möglich.

Eine entsprechende Kreditabsicherung ist mithilfe einer sogenannten Restschuld- oder Restkreditversicherung – eine besondere Form der Risiko-Lebensversicherung – möglich. Je nach Vertragsvereinbarung übernimmt eine solche Police bei Tod, Krankheit, Arbeitsunfähigkeit und/oder Arbeitslosigkeit des Kreditnehmers die ausstehende Restschuld und/oder zahlt vorübergehend die anfallenden Kreditraten weiter.

Der Lebensversicherer als Darlehensgeber

Übrigens, wer über eine bestehende Kapitallebens-Versicherung verfügt, kann damit auch einen finanziellen Engpass ausgleichen, ohne einen Bankkredit aufnehmen zu müssen. Häufig ist bei solchen Lebensversicherungs-Verträgen nämlich ein sogenanntes Policendarlehen möglich. Beim Policendarlehen sind im Gegensatz zu einem normalen Bankkredit in der Regel keine Bonitätsprüfung und kein Schufa-Eintrag notwendig.

Der Versicherungskunde (Versicherungsnehmer) erhält beim Policendarlehen einen Teil des Versicherungs-Vertragsguthabens als Vorauszahlung vom Versicherer schon vor dem Ende der Vertragsdauer ausbezahlt. Je nach Vereinbarung kann der Versicherungskunde das geliehene Geld zuzüglich der Zinsen, die für die Beleihung verlangt werden, in mehreren Raten oder als Einmalzahlung wieder einzahlen.

Alternativ kann er aber auch seine bisherige Ablaufleistung entsprechend der Beleihungshöhe und der dafür anfallenden Zinsen kürzen lassen. Der Todesfallschutz und die bisher vereinbarte Beitragszahlung werden hierbei in der Regel nicht berührt.

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