Besinnliche und brandgefährliche Weihnachtszeit

(verpd) Die Zahl der gemeldeten Haus- und Wohnungsbrände, die sich im November bis einschließlich Neujahr ereignen, ist deutlich höher als sonst. Besonders wer sein Haus oder seine Wohnung im Advent und zu Weihnachten mit Kerzen und Lichterketten schmückt, sollte einiges beachten, um die Brandgefahr zu minimieren.

Nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) ereignen sich von Advent bis Silvester rund 45 Prozent mehr Haus- und Wohnungsbrände, die den Hausrat- und/oder Gebäudeversicherern gemeldet werden, als beispielsweise im Herbst oder Frühjahr. Insgesamt die häufigste Brandursache waren in 2018 laut GDV mit 33 Prozent Probleme mit der Elektrizität wie beispielsweise eine defekte Mehrfachsteckdose sowie mit 17 Prozent menschliches Fehlverhalten.

Viele Brände hätten sich mit etwas Umsicht verhindern lassen. Frank Hachemer, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbands e.V. (DFV), betont diesbezüglich: „Jedes Jahr ereignen sich in Deutschland in der Adventszeit zahlreiche folgenschwere Brände, die durch den sorgsameren Umgang mit Kerzen vermieden werden könnten.“

Wenn Kerzen verwendet werden

Eine brennende Kerze darf beispielsweise nie unbeaufsichtigt sein. Verlässt man den Raum, ist die Kerze zu löschen. Kleine Kinder und Haustiere sollten sich niemals unbeobachtet in der Nähe einer brennenden Kerze aufhalten oder gar alleine in einem Raum mit einer angezündeten Kerze sein. Übrigens, wer eine Kerze nicht löscht, handelt grob fahrlässig. Im Brandfall kann das dazu führen, dass die Hausrat- und/oder Gebäudeversicherung die Leistungen im Verhältnis zur Schwere der Schuld kürzt, sofern eine grobe Fahrlässigkeit nicht explizit in der Police mitversichert ist.

Wer seine Wohnung mit Kerzen dekoriert, muss darauf achten, dass diese standsicher und weit entfernt von brennbarem Material wie einem Vorhang, trockenen Zweigen, Strohsternen oder auch Geschenkpapier aufgestellt sind. Eine Kerzenflamme kann nämlich Temperaturen von 600 bis 800 Grad Celsius erreichen und selbst die Strahlungswärme noch nahe stehende Gegenstände entzünden. Bei Kerzen auf echten Tannenzweigen oder einem Christbaum sind daher die Zweige oder der Baum regelmäßig zu gießen, damit sie nicht austrocknen.

Eine Kerze sollte laut Experten der Feuerwehr nicht auf Holz oder sonstigen brennbaren Unterlagen stehen und zudem nicht komplett abbrennen, sondern schon vorher durch eine andere ersetzt werden. Am Weihnachtsbaum sollten echte Kerzen nur von oben nach unten entzündet und in umgekehrter Reihenfolge gelöscht werden. Teelichter sind in einem ausreichenden Sicherheitsabstand aufzustellen, da es sonst zu einer unkontrollierten Entzündung der von den Teelichtern aufsteigenden Dämpfe kommen kann.

LED-Lichter sind sicherer

Immer wieder kommt es auch zu Bränden durch elektrische Lichterketten, unter anderem, weil Lichterketten schadhaft sind oder bestimmungswidrig genutzt werden. Letzteres ist zum Beispiel der Fall, wenn eine Lichterkette, die laut Produktbeschreibung nur für den Innenbereich zugelassen ist, im Freien verwendet wird. Werden defekte Glühlämpchen nicht oder durch falsche ersetzt, kann es sein, dass die vorhandenen Birnchen 200 Grad Celsius oder noch heißer werden, wie Experten des TÜV Rheinlands berichten.

Dies ist auch der Grund, warum Lichterketten mit Glühbirnchen nur in sicherer Entfernung zu brennbarem Material wie Papiersternen aufgehängt werden sollen. Denn Papier kann sich schon bei 175 Grad Celsius entzünden. Lichterketten mit frei liegenden Drähten dürfen nicht mehr verwendet werden. Eine sichere Alternative sind Lichterketten mit LEDs, da die Lämpchen im Betrieb nicht heiß werden, was die Brandgefahr reduziert. Zudem sind LED-Beleuchtungen im Stromverbrauch auch deutlich sparsamer als Lichterketten mit Glühbirnchen.

Im Flur und den Wohnräumen installierte Rauchmelder geben neben den genannten Präventionsmaßnahmen zusätzliche Sicherheit – und das nicht nur in der Weihnachtszeit. Weitere Tipps zur Brandverhütung enthalten der Webauftritt der Feuerwehr Frankfurt am Main sowie das Webportal und der kostenlos herunterladbare Flyer „Lichterglanz statt Feuerbrunst“ der Aktion Das sichere Haus e.V.

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