(verpd) Nicht jeder verträgt die Zeitumstellung problemlos. Denn selbst, wenn man eine Stunde geschenkt bekommt, wie beim Wechsel von der Sommer- auf die Winterzeit, kann der Biorhythmus einer Person gestört werden. Es gibt jedoch präventive Maßnahmen, um dies zu verhindern.
Schon seit 1996 wird jeweils am letzten Sonntag im März und Oktober eines Jahres in allen Ländern der Europäischen Union (EU) die Uhr um eine Stunde vor- beziehungsweise zurückgestellt. Obwohl die Europäische Kommission bereits 2019 vorgeschlagen hat, diese halbjährliche Zeitumstellung zwischen Sommer- und Winterzeit abzuschaffen, und das Europäische Parlament dies unterstützte, gibt es sie noch immer.
Der Hauptgrund dafür: Die einzelnen EU-Länder konnten sich nicht auf eine einheitliche Standardzeit einigen. Eine Abschaffung des gegenwärtig bestehenden halbjährlichen Wechsels zwischen Normalzeit (Winterzeit) und Sommerzeit kann zudem Deutschland nicht im Alleingang durchführen, denn das erfordert eine Änderung der EU-Richtlinie 2000/84/EG.
So müssen die Bürger auch am 29. Oktober in Deutschland die Uhren wieder von der Sommer- auf die Winterzeit umstellen, in dem sie die Uhrzeit von 3.00 Uhr auf 2.00 Uhr zurückstellen. Damit hat der 29. Oktober eine Stunde mehr, also 25 statt 24 Sunden.
Nicht jeder verträgt die Zeitumstellung problemlos, wie auch eine diesjährige repräsentative Umfrage der Krankenkasse DAK-Gesundheit, ein Träger der gesetzlichen Krankenversicherung, belegt. Befragt wurden dazu über 1.000 Personen vom Markt- und Meinungsforschungs-Institut Forsa.
Demnach hatte bereits jeder Vierte gesundheitliche Schwierigkeiten aufgrund der Zeitumstellung. Bei fast jeden zweiten Betroffenen dauerten die Beschwerden eine Woche an, bei jedem vierten bis zu vier Wochen. Rund 85 Prozent der Personen, die mit gesundheitlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten, klagten über Müdigkeit und Abgeschlagenheit, 63 Prozent über Schlafstörungen, 36 Prozent über Konzentrationsschwierigkeiten und jeder dritte über Gereiztheit.
Zwar ist die Zeitumstellung im Frühjahr in der Regel schwieriger zu verkraften als im Herbst, dennoch gibt es auch viele, deren Biorhythmus auch durch die „geschenkte“ Stunde negativ beeinflusst wird, was zu den genannten Gesundheitsstörungen führen kann.
Um Beschwerden vorzubeugen, empfehlen Gesundheitsexperten die innere (biologische) Uhr bereits einige Tage vor der Zeitumstellung langsam an die neue Uhrzeit anzupassen und jeden Tag etwas später als gewohnt die Mahlzeiten einzunehmen und schlafen zu gehen. Einige Tage vor der Zeitumstellung sollte man ein bis zwei Stunden vor dem Zubettgehen auf helles Licht verzichten und beim Schlafen das Schlafzimmer abdunkeln.
Unmittelbar nach der Umstellung hilft zudem der Verzicht auf schwer verdauliche Speisen zum Abendbrot und auf Aufputschgetränke wie beispielsweise Cola oder Kaffee vor dem Zubettgehen. Hat man dennoch mit Einschlafproblemen zu kämpfen, können Kräutertees mit Johanniskraut, Baldrian, Melisse, Passionsblumenkraut oder Hopfen helfen, sofern man diese verträgt und keine Wechselwirkungen mit eventuell einzunehmenden Arzneimitteln zu befürchten sind.
Schlaffördernd sind häufig auch Meditationsübungen wie autogenes Training. Medizinische Schlafmittel sollten dagegen nur nach vorheriger Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden. In den ersten Tagen nach der Zeitumstellung sollten zum Abendessen leichte Speisen eingenommen und ab nachmittags auf Alkohol sowie Aufputschgetränke mit Koffein und Teein wie Kaffee, Cola oder schwarzen Tee verzichtet werden.
Wer morgens nur schwer aus dem Bett kommt oder den ganzen Tag müde ist, kann diese Beschwerden oftmals bereits mit Wechselduschen und einem Spaziergang an der frischen Luft beheben. Gegen Müdigkeit und Konzentrationsproblemen helfen zudem regelmäßiger Sport und ein lichtdurchfluteter Arbeits- und Wohnraum.