(verpd) Sie brauchen keinen Kamin und kaum Wartung, sind klein, leicht, in aller Regel recht preisgünstig und flexibel einzusetzen, denn eine Steckdose genügt. Zweifellos hat das Heizen mit Strom einige Vorteile – aber auch Nachteile. So verbrauchen die Heizgeräte zumeist relativ viel Strom, was diese Art des Heizens teuer macht. Außerdem können die Geräte bei einem unsachgemäßen Gebrauch gefährlich werden, denn die Heizelemente erreichen immerhin Temperaturen von bis zu 400 Grad Celsius.
Leider gibt es immer wieder Brände, die von elektrischen Heizgeräten verursacht werden. Die Hauptursachen dafür sind zumeist eine falsche Positionierung des Geräts, eine Fehlbedienung oder die Verwendung eines Mehrfachsteckers.
Deshalb sollte, bevor ein solches Gerät genutzt wird, stets die Bedienungsanleitung zurate gezogen werden. Hier steht unter anderem, welche Mindestabstände zu anderen Gegenständen eingehalten werden müssen.
Da die Heizelemente dieser Geräte nämlich mehrere Hundert Grad Celsius heiß werden, können leicht brennbare Materialien wie ein Vorhang oder ein Handtuch schnell in Brand geraten. Die von einer Elektroheizung, wie zum Beispiel einem Heizlüfter, erwärmte Luft muss jederzeit frei abziehen können. Deshalb dürfen diese Geräte auch niemals abgedeckt werden, denn durch den damit einhergehenden Hitzestau kann es ebenfalls zu einem Brand kommen.
Brandgefährlich kann es werden, wenn ein Elektroheizgerät an einer Mehrfachsteckdose betrieben wird und die Leistungsaufnahme der dort angeschlossenen Geräte zu hoch ist: Da viele elektrische Heizgeräte 2.500 Watt und mehr Leistung haben, ist das Maximum dieser Mehrfachstecker von meist bis zu 3.500 Watt mit einem zweiten oder dritten am gleichen Mehrfachstecker betriebenen Gerät schnell überschritten. Dies kann zur Überhitzung des Steckers und damit zum Brand führen. Das Gleiche gilt, wenn man ein Heizgerät an einem unterdimensionierten Verlängerungskabel betreibt.
Geräte, die in Feuchträumen wie einem Bad genutzt werden sollen, müssen mit einem Sicherheitsabstand zu Badewanne, Dusche, Waschbecken und Toilette aufgestellt werden. Beim Kontakt mit Wasser kann es nämlich zu einem lebensgefährlichen Stromschlag kommen. Deshalb sind für den Einsatz im Bad besonders Geräte mit einer Fernbedienung zu empfehlen. Sollte das Heizgerät ungewöhnliche Geräusche machen, es verbrannt riechen oder sogar Rauch austreten, muss es sofort vom Strom getrennt und von einem Fachmann überprüft werden.
Der Wirkungsgrad vieler elektrischer Heizgeräte ist niedrig, sodass beispielsweise Heizlüfter eine hohe elektrische Leistung haben müssen, um einen Raum zu erwärmen. Deshalb wird für das Heizen mit Strom viel Energie benötigt. Erschwerend kommt hinzu, dass eine Kilowattstunde Strom rund viermal so viel kostet wie eine Kilowattstunde Gas, weshalb die Betriebskosten beim Heizen mit Strom sehr hoch ausfallen – zumeist so hoch, dass eine Elektroheizung in vielen Fällen nur als Zusatz, aber nicht als Hauptheizung sinnvoll sind.
Bei besonders gut gedämmten Häusern, also zum Beispiel bei Niedrigenergie- und Passivhäusern, können Elektroheizungen aber durchaus als Alleinheizung eingesetzt werden, da der Wärmebedarf dieser Häuser besonders niedrig ist. Zum Einsatz kommen hier oftmals Infrarotheizungen, die ähnlich wie eine Sonne funktionieren: Die abgegebene Infrarotstrahlung erwärmt die Wände, Böden und Gegenstände im Raum, die wiederum die Wärme an die Umgebungsluft abgeben. Die Wärme wird also nicht erst durch Luft und Wasserdampf übertragen, was mit einer Reihe von Vorteilen einhergeht.
So kommt es bei dieser Heizart kaum zu Staubaufwirbelungen, wovon Asthmatiker und Allergiker profitieren. Gleichzeitig verhindert die Wärmeabstrahlung auf Böden, Wänden, Deckenn und Möbeln die Schimmelbildung. Ein weiterer Vorteil: Die dünnen Infrarotpanels haben eine ebene Vorderseite und lassen sich mit hitzebeständigen Folien, aber auch mit anderen Materialien wie Stein und Keramik bekleben. Der Nachteil: Diese Infrarotheizungen müssen in aller Regel an der Wand oder der Decke montiert werden und sind deshalb nicht so flexibel einzusetzen.
Unabhängig davon, um welche Art von Elektroheizung es sich handelt, die eingesetzt wird, müssen alle hierzulande angebotenen elektrischen Heizgeräte eine CE-Kennzeichnung aufweisen. Geräte aus dubiosen Quellen, die diese Kennzeichnung nicht haben, sollten also grundsätzlich nicht gekauft werden. Kunden können anhand des CE-Zeichens erkennen, dass das angebotene Gerät allen geltenden europäischen Vorschriften entspricht und einem Konformitätsbewertungs-Verfahren unterzogen wurde.
Darüber hinaus gibt es freiwillige Siegel und Kennzeichen, wie zum Beispiel das Prüfzeichen GS-Zeichen (geprüfte Sicherheit). Um dieses GS-Zeichen zu erhalten, ist eine Baumusterprüfung vorgeschrieben und es findet eine regelmäßige Überwachung der Produktion statt.
„Der Verwender eines GS-gekennzeichneten Produkts kann davon ausgehen, dass beim bestimmungsgemäßen oder vorhersehbaren Verwenden des Produkts, seine Sicherheit und Gesundheit nicht gefährdet ist“, betonen in diesem Zusammenhang die Experten vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (VIS). Tipps und weiterführende Informationen beispielsweise in Bezug auf notwendige Sicherheitsmaßnahmen oder die Energieeffizienz von elektrischen Heizgeräten liefert ein Webportal des VIS.